Sprungbrett in den Arbeitsmarkt

Der Landkreis Vulkaneifel ist einer von nur zwei Landkreisen in Rheinland-Pfalz, die als sogenannte Optionskommunen die Vermittlung von Arbeitslosen selbst in die Hand genommen haben. Genauso selten ist die feste Kooperation mit der Zeitarbeitsfirma Randstad. Sie stellt darauf vorbereitete Langzeitarbeitslose sozialversicherungspflichtig ein und hat jetzt eine neue Niederlassung in Daun eröffnet.

Daun. (ch) Als ein Sprungbrett in den ersten Arbeitsmarkt soll die Zeitarbeit verstanden werden, darin sind sich sowohl das Dauner Jobcenter als auch die Zeitarbeitsfirma Randstad einig. 75 Langzeitarbeitslose sind so in den vergangenen drei Jahren von Randstad zunächst mit einem auf ein Jahr befristeten Vertrag eingestellt worden. Das sind 30 mehr als in den ursprünglichen Planungen vorgesehen waren, die von 15 pro Jahr ausgingen. So schaffen sie den direkten Sprung von der Arbeitslosigkeit in den ersten Arbeitsmarkt.Im ersten Jahr fördert das Jobcenter die Anstellung mit einem bestimmten, von Fall zu Fall unterschiedlichen Prozentsatz der Löhne und Gehälter. Ziel der seit 2005 laufenden Kooperation ist es, die Chancen von Langzeitarbeitslosen im Vulkaneifelkreis auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Dabei werden die Langzeitarbeitslosen zunächst vom Jobcenter auf einen Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt vorbereitet, bis sie schließlich so weit sind, wieder einer geregelten Arbeit nachgehen zu können. Einmal monatlich findet dann eine Vorstellungsrunde statt, bei der sich Randstad ein Bild von den Bewerbern macht. Danach werden noch Einzelgespräche geführt, aber "wer einen Job will und dazu in der Lage ist, den stellen wir auch ein", betont Henning Pink, Gebietsleiter von Randstad.Voraussetzungen sind dabei Zuverlässigkeit, eine gewisse körperliche Belastbarkeit und Mobilität. Bezahlt werden die ehemaligen Arbeitslosen nach Tarif - auch in Zeiten, in denen sie nicht ausgeliehen sind. Dann werden sie in Weiterbildungsmaßnahmen gefördert und ausgebildet. So werden sie noch zusätzlich zu den praktischen Erfahrungen weiter darauf vorbereitet, bei einem Betrieb angestellt zu werden und so aus der Zeitarbeit herauszukommen - denn das ist das große Ziel. In der Branche spricht man vom sogenannten Klebe-Effekt, wenn Zeitarbeiter bei einem Unternehmen sozusagen kleben bleiben und fest übernommen werden. Auf wie viele der 75 in die Zeitarbeit vermittelten Arbeitslosen das allerdings zutrifft, dazu können weder Jobcenter noch Randstad etwas sagen. Fest steht nur, dass sie auch nach Ablauf der einjährigen Förderung nicht wieder beim Jobcenter vor der Tür stehen.Franz Josef Jax., Leiter des Jobcenters in Daun, stellt klar, dass die Kooperation mit Rand stad auch nur einer von vielen möglichen Bausteinen ist, um Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu bringen. Doch gerade die Zeitarbeitsfirmen seien für einen Großteil des Aufschwungs am Arbeitsmarkt verantwortlich. So hat sich die Zahl der in der Zeitarbeit Beschäftigten in den vergangenen Jahren verdreifacht. Aus diesem Grund hat Randstad jetzt auch eine neue Niederlassung in Daun eröffnet, um - wie Pink sagt - näher an den Kunden dran zu sein

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