Standesgemäß und wetterfest

Die Dreiser feierten ihren Umzug wieder mit Prinz, und Tausende feierten mit: Thomas I. thronte auf einem Wagen mit Turm, der Versailles zum Vorbild hatte.

Dreis. (mai) Noch eine halbe Stunde bevor der Zug losgeht, sieht es düster aus in Dreis: Es regnet. Doch das schreckt die Narren nicht. Die Zuschauer, die wieder zu mehreren Tausend in den Eifelort geströmt sind, spannen die Schirme auf. Ansonsten hilft Plastik-Folie, ob auf dem Kopfschmuck der Garde-Mädchen oder in Hemdform für den Elferrat. Das imposante Ghostbusters-Gefährt wurde kurzerhand sogar komplett mit Folie eingewickelt.Doch der Wettergott scheint ein Herz für Narren zu haben:Pünktlich zum Zugbeginn ist der Regen vorbei, und die 43 Gruppen aus Dreis und der näheren und weiteren Umgebung sorgen für Stimmung.Prinz Thomas grüßt nach dem prinzenlosen Vorjahr standesgemäß von seinem barocken Turm. Die gesamte Prinzengruppe mit prächtigen Kleidern und Perücken war zuvor nach Versailles gefahren, um sich für ihren Wagen inspirieren zu lassen. Für das Gefolge gibt es einen Extra-Wagen mit Dreiser Brunnen.Den richtigen Riecher beweist an diesem Tag die Gruppe mit ihrem rollenden Leuchtturm. Sie hat sich auf Verdacht schon mal mit gelben Öljacken und norddeutscher Kluft für die nächste Flut gewappnet. Auch das hübsche Narrenschiff, das aus alten Volksfreunden in der Art eines Papierboots gebaut ist, scheint wie für das Wetter gemacht.Sommerlich anmutende Kontraste bringen da die bunten Sonnenblumen und Schmetterlinge, die beinfrei gekleideten Cheerleader, die Garde und die Mini-Mäuse mit ihren kurzen, selbst genähten Röcken.Ganz weihnachtlich wird es hingegen mit den männlichen und weiblichen Weihnachtsmännern, die von Tannenbäumen und Schneemännern begleitet werden. Und die Vielfalt kennt keine Grenzen: Der Elferrat ist mit einer Lokomotive unterwegs, und ansonsten tummeln sich Piraten, Wahrsager, Engel, Teufel, Abschleppdienste, Stewardessen, Pizza-Bäcker, Musketiere und und und. Wenn Dreis feiert, dann richtig.

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