Standort mit Aussichten

Ausgraben, zuschütten, aufbauen oder so belassen. Was mit den Resten der römischen Villa werden soll, weiß bisher niemand. Beim TV-Forum zur Zukunft der historischen Funde am Mittwoch, 27. Februar, 20 Uhr, in der Alten Synagoge Wittlich soll über die Zukunft der Villa gesprochen werden.

 Mitten in römischer Vergangenheit stehen Autobahnpfeiler bei Wittlich. TV-Foto: Harald Jansen

Mitten in römischer Vergangenheit stehen Autobahnpfeiler bei Wittlich. TV-Foto: Harald Jansen

Wittlich. Es wird sicher noch einige Jahre dauern. Aber die an den Resten der römischen Villa vorbeifließende Lieser wird irgendwann ihr Bett so weit verschoben haben, dass nichts mehr übrig bleibt von den Mauern. Was muss also getan werden, um die früher rund 140 Meter breite Anlage zu bewahren, zu dokumentieren und möglicherweise touristisch stärker nutzbar zu machen? Die Meinung von Experten und Bürgern ist gefragt beim TV-Forum am Mittwoch, 27. Februar, 20 Uhr, in der Alten Synagoge in Wittlich. Auf dem Podium Platz nehmen werden als Vertreter der Grundstückseigentümer Dr. Justinus Maria Calleen, Kulturamtsleiter der Stadt Wittlich, sowie Ottmar May, stellvertretender Leiter des Autobahnamts Montabaur. Für den Denkmalschutz wird Dr. Karl-Josef Gilles vom Landesmuseum Trier teilnehmen. Zudem wird Ortwin Eich vom Förderverein Wittlicher Kulturgüter über Ansätze zur Nutzung der Anlage Rede und Antwort stehen. Dass etwas geschehen muss, hat auch der Wittlicher Stadtrat eingesehen. Er hat für den Haushalt 2008 rund 52 000 Euro für Arbeiten an der Villa eingeplant. Aufwendungen in den kommenden Jahren sind darüber hinaus vorgesehen. Was aus den Resten eines römischen Hauses werden kann, kann der Besucher im luxemburgischen Echternach an der Sauer bestaunen. Dort waren 1975 bei Ausschachtungsarbeiten für einen künstlichen See die Reste eine römischen Villa gefunden wurden. Diese wurden ausgegraben und sind inzwischen für Besucher zugänglich. Ein modernes Informationszentrum informiert dort über die Anlage und die früheren Bewohner. Rekonstruktionsarbeiten lassen auf sich warten

Fast in Sichtweite befindet sich auf der anderen Sauerseite die Villa Rustica von Bollendorf. Sie hat eine ähnliche Geschichte hinter sich wie die Wittlicher Villa. In Bollendorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm)wurde vor gut zehn Jahren ein rund 380 000 Euro teures Schutzdach errichtet. Die bei der Einweihung der Konstruktion angedachte Nutzung der Mauerreste für kulturelle und touristische Zwecke findet bisher eher selten statt. Inzwischen selbst unter Denkmalschutz stehen die Schutzbauten über den Ausgrabungen der Römervilla Otrang bei Fließem (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Auch dort hat es Ansätze für eine stärkere touristische Inwertsetzung gegeben. Dies gestaltet sich jedoch schwierig. Wohl zu schwierig ist anscheinend die Restaurierung der römischen Villa von Holsthum (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Dort wurden von 1991 bis 1993 die Reste eines Gutshauses aus der Römerzeit ausgegraben. Rekonstruktionsarbeiten sind geplant, lassen aber auf sich warten.

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