Star mit Ausstrahlung: Kirstin Chávez in Himmerod

Großlittgen · Ein Star auf internationalen Opernbühnen ist zu Gast in der Himmeroder Abteikirche gewesen: Opernsängerin Kirstin Chávez trat im Rahmen des Orgelsommers vor 700 Gästen auf. Für den Orgelsommer ist das ein Rekord.

Großlittgen. Einen solchen Andrang hat es laut Veranstalter beim Orgelsommer in Himmerod bislang noch nicht gegeben.
Bereits eine halbe Stunde vor Konzertbeginn waren alle Kirchenbänke dicht gefüllt, so dass alle verfügbaren Klappstühle herbeigeschafft werden mussten. Als es dann um 15 Uhr losging, hatten rund 700 Besucher in der Himmeroder Abteikirche zum Konzert mit der Mezzo-Sopranistin Kirstin Chávez und dem Straßburger Münsterorganisten Marc Baumann Platz genommen.
Nach der Begrüßung durch Pater Ignatius vom Himmeroder Konvent wurde der Grund für den außergewöhnlichen Andrang schnell klar: Mit Kirstin Chávez war es den Veranstaltern des Orgelsommers gelungen, einen Weltstar der internationalen Opernbühnen nach Himmerod zu verpflichten. Dass sie für ihre "Carmen" weltweit gefragt ist, wunderte denn auch keinen der Anwesenden.
Ihre Präsenz ließ die Hörer teilhaben an ihren Darbietungen, die von höchster emotionaler Dichte geprägt sind. Kirstin Chávez braucht weder opernhafte Allüren noch theatralisches Gebaren. Wenn auch der Schwerpunkt des Programms auf "Ave Maria"-Vertonungen aus der Zeit der Romantik lag, darunter auch die beiden Klassiker von Bach/Gounod und Schubert, ihre wahren, dramatischen Stärken offenbarte die Sängerin dann im Liedzyklus "Les Angelus" von Louis Vierne sowie in Gustav Mahlers "Urlicht"-Vertonung aus der so genannten "Auferstehungs-Symphonie".
Emotionale Tiefe


Dem Text aus "Des Knaben Wunderhorn", der für Mahler selbst das Fragen und Ringen der Seele um Gott und um die eigene göttliche Existenz über dieses Leben hinaus aus Ausdruck brachte, verlieh Kirstin Chávez an diesem Nachmittag eine emotionale Tiefe, dass allein dieses in seiner Schlichtheit so eindringliche Stück schon den Weg nach Himmerod gelohnt hätte.
Souverän begleitet wurde Kirstin Chávez an der Orgel vom Straßburger Münsterorganisten Marc Baumann. Als eingespieltes Team meisterten sie die Entfernung zwischen Altar und Spieltisch mühelos.
Und in den Orgelsolobeiträgen zeigte Baumann die volle Bandbreite der klanglichen Möglichkeiten, die die Himmeroder Klais-Orgel zu bieten hat.
Am Schluss gab es lang anhaltenden Beifall für die beiden Musiker und einen stattlichen Spendenbetrag fürs Kloster. red

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