Statt zur Isar an die Lieser

Zum 19. Mal öffnen am Freitag sozusagen die Wittlicher Wies'n im Oktoberfestzelt der Firma Bungert. Im vergangenen Jahr besuchten zwischen 35 000 und 40 000 Menschen das zünftige Spektakel.

 Mit Vergnügen feiern gilt ab Freitag: Die ein oder andere Maß darf dabei nicht fehlen. TV-Fotos: Sonja Sünnen/Archiv: Rudi Höser

Mit Vergnügen feiern gilt ab Freitag: Die ein oder andere Maß darf dabei nicht fehlen. TV-Fotos: Sonja Sünnen/Archiv: Rudi Höser

Wittlich. "Hopfen und Malz, Gott erhalts". So steht es auf dem Biergartenbaum. Der wächst im Oktober auf einer Wittlicher Wies'n unter blau-weißem Himmel. Genau genommen ist der Himmel ein gigantisches Zeltdach über einem besonderen Fleckchen Erde: Auf über 5000 Quadratmetern im Industriegebiet Wittlich soll sich ab dem Wochenende jedermann fühlen wie in München, denn es ist Oktoberfestzeit.

Die Illusion beginnt hinter dem Eingang, die gigantische Kulisse ist noch im Aufbau. Eine Handvoll Männer arbeitet jetzt dort, wohin ab Freitag Zig-tausende Gäste gleich busweise reisen. 25 000 Gläser etwa müssen noch hinter die Theken wandern, bis das Bier aus den Zapfhähnen fließt. Auch Hopfen und Malz reisen an: Jedes Wochenende bringen zwei Sattelzüge das Oktoberfestbier aus München an die Lieser.

"Feiern made in Wittlich" heißt der Slogan für die erfolgreiche Veranstaltung. Musik gehört dazu. Aischzeit, Tollhaus , die Mondstürmer, BMP Bayrische Musikpower, Mickie Krause und Peter Wackel werden auf der Bühne stehen.

Marc Bastgen, Gastronomiechef bei der Firma Bungert, organisiert die Großveranstaltung zum sechsten Mal. Er hat lange Nächte vor sich. An tollen Abenden geht der letzte Gast gegen 2.30 Uhr. Manchmal nimmt er ein Souvenir aus der "Gaudihütte" mit nach Hause: Renner sind Lebkuchenherzen. "O'zapft is" und "I moag di" steht drauf. Auch Seppelhüte sind beliebt, überhaupt "verkleidet" man sich gern. "Viele kommen in Lederhose oder Dirndl", sagt Marc Bastgen.

Und wer schlüpft in bayerische Traditionsgarderobe? "Ein Publikum, das Lust hat, ein paar Stunden den Alltag, die Sorgen zu vergessen. Menschen, die schunkeln, lachen, singen wollen." Manchmal sind das 3500 Menschen gleichzeitig. An solchen Spitzenabenden kümmert sich ein Team von 120 Menschen, die Security nicht mitgerechnet, um die Feiernden.

Woran erkennt man, dass es ein guter Abend wird? Marc Bastgen sagt: "Perfekt ist, wenn die Gäste um 20 Uhr auf den Bänken stehen." Dabei sein wollen viele: Der Vorverkauf läuft laut Marc Bastgen hervorragend. Immerhin gelte: "Wenn jemand in der Region vom Oktoberfest spricht, denke ich, er meint das in Wittlich."

Und wie beginnt ein perfekter Abend? "Wenn wir um 18 Uhr aufschließen, es duftet nach Hendl und Haxen, und im Hintergrund spielt schon lustige Musik." Was hat München, was Wittlich noch nicht hat? "Vielleicht das internationale Publikum. Dort trifft man wirklich die Welt. Aber Madeln und Burschen, die haben wir auch hier."

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