Stromausfall legt Teile der Stadt lahm

Bei Arbeiten im Konversionsgelände Klausener Weg in Wittlich hat ein Bagger gestern Morgen gegen 9.40 Uhr eine 20-Kilovolt-Leitung zerstört. Daraufhin war ein großer Teil der Wittlicher Innenstadt knapp eine Stunde lang ohne Strom.

Wittlich. 9.42 Uhr gestern Morgen in der Wittlicher Innenstadt. Das Licht geht aus, die Geschäfte sind dunkel. Doch das bleibt nicht die einzige Folge des nahezu einstündigen Stromausfalls in der Kreisstadt.

Der NKD-Laden am Marktplatz wird geschlossen. Die Angestellte Heike Schmitz erklärt: "Wir mussten zumachen, denn wir haben nur eine Notbeleuchtung. Da bekommen unsere Textilien sonst Beine."

Im benachbarten Laden Lütticken hat man diese Probleme nicht. Im Gegenteil, dort kommen die Kerzen, die ohnehin zur Dekoration angezündet werden, nun erst richtig zur Geltung. Beim Friseur Ehlen ist die Arbeit ohne Licht schon schwieriger. Dort werden Stühle gerückt und Dorothea Ehlen schneidet die Haare ihrer Kundin gleich hinter der Glastür. Die Stimmung ist überall entspannt, die Leute wissen sich zu helfen. Beim Energieversorger RWE hat man sich derweil auf Ursachen-Suche gemacht und ist fündig geworden. Ein Bagger ist Schuld. Er hat bei Arbeiten im Konversionsgelände Klausener Weg gegen 9.40 Uhr eine 20-Kilovolt-Leitung zerstört. 51 sogenannte Stationen sind betroffen. Erst nach und nach stellen die RWE die Stromversorgung wieder her. Noch am Vormittag beginnen die Reparaturarbeiten an der Schadstelle.

Derweil steht in vielen Büros und Läden in Wittlich immer noch alles still, da weder Licht, noch Telefon oder Computer funktionieren. Wer Geld von der Bank abheben will, hat schlechte Karten. Die Automaten machen keinen Mucks mehr. Bei der Postbank können am Schalter lediglich Briefmarken verkauft und Päckchen entgegengenommen werden. Und die Überwachungskameras? Jürgen Kappes von der Postbank zuckt die Schultern: "Das ist egal. Ohne Passwort kommt man hier ohnehin nirgendwo dran."

Trotz ausgefallener Ampeln keine Probleme



Beim Reisebüro Alltours am Pariser Platz steht das Tagesgeschäft ebenfalls still, doch dort beschäftigt man sich anderweitig. "Wir haben die Zeit genutzt und geputzt", sagt Mitarbeiterin Anne Wenzel. Joachim Kees von Massivbau Heiden in der Fußgängerzone freut sich hingegen über sein Laptop mit Akku, denn das läuft noch.

Gut zu sehen, dass die Hersteller elektrisch schließender Türen sich offensichtlich über Stromausfälle in der Vergangenheit schon Gedanken gemacht haben. Es gibt Türen, die ohne Strom automatisch aufgehen — so bei der Postbank. Die anderen müssen einfach von Hand aufgedrückt werden — so wie bei der Volksbank.

Und der Straßenverkehr? Trotz ausgefallener Ampeln wurden der Polizei keine Probleme gemeldet.

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