Stummer Willi und Wittlicher Ei

Unter anderem ein 29 Jahre gebrauchter Maschinenstempel aus Wittlich war zu sehen beim Treffen des Wittlicher Philatelisten-Vereins. Ebenfalls gezeigt wurden Poststempel aus vier Jahrhunderten.

Wittlich. (red) Wie unterhaltsam und beeindruckend die Verbindung von Post- und Heimatgeschichte sein kann, zeigte der Wittlicher Philatelisten-Verein bei seinen monatlichen Tauschtreffen im Wittlicher Casino. Vorgestellt wurde dabei die vereinseigene Heimatsammlung zur Wittlicher Postgeschichte mit zahlreichen hochwertigen Belegen, Stempeln und Briefmarken.Nachdem Vorsitzender André Kowalewski den kleinen Kreis von 25 Interessierten begrüßt hatte, nahm Sammlerfreund Eduard Naß seine Zuhörer mit auf eine Zeitreise von rund 250 Jahren. Dabei spannte er einen postgeschichtlichen Bogen vom ersten Wittlicher Poststempel im Jahre 1785 über die napoleonische Zeit von 1794 bis 1814 mit ihren handschriftlichen Vermerken "Bureau de Wittlich" auf Briefen bis in die heutige Zeit.Der legendäre Ringnummernstempel 1660 von Wittlich aus der Preußenzeit fand genauso Erwähnung wie der sogenannte "Stumme Willi" - ein Zweikreisstempel während des Zweiten Weltkrieges, bei dem der Ortsname Wittlich entfernt war, um die Feldpost zu entwerten.Nach dem Vortrag konnten die Zuhörer die zahlreichen Belege im Original bewundern, wobei die Sammlerfreunde Eduard Naß und Hubert Ernst hilfreich Auskunft gaben. So manches interessante Gespräch wurde noch über die ebenfalls ausgestellten Sonder- und Werbestempel von Wittlich geführt; auch das "Wittlicher Ei" wurde gebührend beachtet - ein Maschinenstempel mit abgenutzten Abschlägen, der von 1968 bis 1997 in Wittlicher Postamt verwendet wurde.

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