Suchen, zeigen und apportieren: Vierbeiner bei der Arbeit

Klausen · Auf dem Sportplatz Klausen waren am Wochenende nicht nur Fußballer im Einsatz, sondern auch Vierbeiner. Der Kreisjagdverband hatte eingeladen und 300 Herrchen und 70 Hunde sind der Einladung von Edmund Kohl, dem Obmann für das Jagdhundewesen gefolgt.

 Die Weimaranerin Beya vom Falknerforst zeigt mit ihrem Herrchen Rolf Anderhalten, was sie kann. TV-Foto: Christina Bents

Die Weimaranerin Beya vom Falknerforst zeigt mit ihrem Herrchen Rolf Anderhalten, was sie kann. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Klausen. "Aufbruch zur Jagd", spielt die Jagdhornbläsergruppe Hetzerath, einige Hunde bellen und jaulen, und viele Menschen begrüßen sich herzlich oder stehen in Gruppen beieinander. Das Treffen auf dem Sportplatz ist nicht nur eine Vorführung der Jagdhunde, es ist zudem ein Treffen der Jäger.
Edmund Kohl, Obmann für das Jagdhundewesen im Kreisjagdverband sagt: "Früher gab es ja die Jägerstammtische, und das hier ist so etwas Ähnliches. Man trifft sich, hat Gelegenheit sich auszutauschen." Weiter sagt er: "Als Jäger kommt man hier mit Menschen ins Gespräch, die mit der Jagd nicht so viel zu tun haben. Deshalb ist der Termin im Rahmen des Klausener Sportfestes sehr interessant", so Kohl.
Jetzt waren aber erst einmal die Hunde dran, ihr Können zu zeigen. Suchen, Zeigen und Bringen von Wild gehören zu ihren Aufgaben. Die Nase tief am Boden schnüffelten sie über den Sportplatz und fanden schließlich die Dummys, auf echte Tiere hatte man verzichtet. Dafür gab es eine Belohnung. Informiert wurden die Besucher darüber, dass die Hunde verschiedene Arbeitsgebiete haben, beispielsweise als Vorsteh-, Schweiß-, Erd-, Apportier- oder Laufhund. Das heißt, sie zeigen, wo Wild ist, suchen selbstständig nach Wild, helfen bei der Nachsuche eines verletzten Tieres und legen lange Strecken zur Verfolgung des Wilds zurück. Es waren aber nicht nur erfahrene, ältere Tiere dabei, sondern auch 20 Hunde, die gerade erst ihre Ausbildung zum Jagdhund abgeschlossen haben.
Vorteil: Zwingerhaltung


Will man sich einen Hund zur Jagd anschaffen, sollte man auf die Anforderungen achten. "Zum Entenjagen sind beispielsweise Labradore gut geeignet. Wichtig ist aber auch, dass der Hund robust ist. Eine Zwingerhaltung ist dabei von Vorteil, weil die Pfoten bei der Jagd mithalten können", so der Experte. "Wenn ein Hund nur Teppich gewöhnt ist, läuft er sich bei der Jagd schnell die Pfoten blutig."
Wichtig ist für einen Jagdhund auch, dass er die Kommandos seines Herrchens versteht, damit er auch da helfen kann, wo der Mensch an seine Grenzen kommt.
Um das zu können, ist eine Ausbildung der Tiere wichtig. Die dauert ungefähr zwei Jahre und kostet zwischen 1500 und 3000 Euro. Wenn der Hund dann seine Arbeit ausgeglichen und mit Freude macht, ist auch das Herrchen zufrieden.
Halali der Jagdhornbläser


Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz ist eine nach dem Landesnaturschutzgesetz anerkannte Naturschutzorganisation. So sind sie beispielsweise Befürworter von Wildbrücken, legen Biotope an und kümmern sich um einen artenreichen Wildbestand. Nachdem die Hunde und der Verband vorgestellt waren, beendeten die Jagdhornbläser den offiziellen Teil mit dem dem Halali "Jagd beendet". Die Fachgespräche wurden bei Wildbratwurst in kleineren Runden weiter geführt. chb
Extra

Der Landesjagdverband hat 18 000 Mitglieder, die Kreisgruppe Wittlich 1000. Dabei ist ungefähr die Hälfte der Jäger im Verband organisiert, schätzt Edmund Kohl. Die Fläche der Kreisgruppe ist 117 800 Hektar groß, es gibt 13 Hegeringe und 223 Reviere. Die Hauptwildarten sind im Kreis Rotwild, Schwarzwild, Rehwild und vereinzelt Muffelwild. chb

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