Uhrwerk der Markuskirche kehrt zurück

Die Turmuhr der Wittlicher Markuskirche wurde bis weit ins 20. Jahrhundert durch ein mechanisches Uhrwerk angetrieben, das im Turm der Markuskirche stand. Es soll 2010 nach Wittlich zurückkommen.

 Das historische Uhrwerk der Markuskirche soll durch die Initiative von Joachim Krieg bald wieder nach Wittlich kommen. Foto: Privat

Das historische Uhrwerk der Markuskirche soll durch die Initiative von Joachim Krieg bald wieder nach Wittlich kommen. Foto: Privat

Wittlich. 1971 besaß das Uhrwerk nur noch Schrottwert. Es war "uralt", im 18. Jahrhundert gebaut, aber nicht das erste der Markuskirche. Der Wittlicher Schlossermeister und heutige Ehrenbürger Willi Schrot rettete das historische Werk vor der Entsorgung und restaurierte es auf eigene Kosten.

1997 kam das Meisterstück alter Handwerkskunst zum Freilichtmuseum Sobernheim, dessen damaliger Leiter Klaus Freckmann aus Wittlich stammt. Dies blieb aber nicht das letzte Kapitel des Uhrwerks. Joachim Krieg, der in Wittlich als Glockenexperte gilt, sah sich bei seinen Führungen im Turm der Markuskirche immer wieder mit dem verwaisten Platz auf einem Balkengerüst konfrontiert. Zunächst war es sein Ziel, zumindest ein Foto dort zu platzieren. In Sobernheim wollte er dieses anfertigen, aber die Uhr war nicht auffindbar. Man wisse nichts von einer Uhr aus Wittlich, meinte die Museumsleitung. Krieg war sauer: Das durfte doch wohl nicht das Ende sein. Durch sein Drängen wurde das Uhrwerk schließlich im Depot des Museums gefunden.

Es fristete ein Dasein in der Abstellkammer, weil es mit seinen rund 1,70 Meter mal 1,50 Meter zu groß sei, um ausgestellt zu werden. Das beflügelte nochmals die Hartnäckigkeit von Joachim Krieg. Es gelang ihm, die Museumsleitung zu einer Rückgabe des Uhrwerks nach Wittlich als Dauerleihgabe zu bewegen. Die Rückgabe soll im ersten Halbjahr 2010 erfolgen. Das Uhrwerk wird seinen angestammten Platz im Markus turm einnehmen. Der Verwaltungsrat von St. Markus ist bereit, die Transport- und Aufbaukosten zu übernehmen.

Der Rat betont, dass es der Hartnäckigkeit von Joachim Krieg zu verdanken ist, dass ein Wittlicher Kulturgut wieder heimkehrt und nicht in einem Schuppen vergammelt. Wenn auch das Kulturgut von außen nicht sichtbar sein wird und auch keine Uhr damit angetrieben werden kann, so bietet sich für die Wittlicher dann die Möglichkeit, im Rahmen einer Turmführung mit Joachim Krieg das Altertümchen zu besichtigen.

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