Umweltschützer protestieren gegen Brücke

Osann-Monzel · In Osann-Monzel soll der Spielplatz im Neubaugebiet "Eichflur" unmittelbar an den Oestelbach verlegt werden, um Platz für den Bau eines Wohnhauses zu schaffen. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) warnt vor Eingriffen in die Natur und kritisiert eine geplante Brücke über den Bach an dieser Stelle. Die Verwaltung verweist dagegen auf die Rechtmäßigkeit der Vorgänge und die Vorteile für die Bürger.

 Mehr Platz für Wohnbebauung: Der Spielplatz im Neubaugebiet „Eichflur“ in Osann-Monzel soll an den Oestelbach verlegt werden. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Mehr Platz für Wohnbebauung: Der Spielplatz im Neubaugebiet „Eichflur“ in Osann-Monzel soll an den Oestelbach verlegt werden. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Osann-Monzel. Die Verlegung des Spielplatzes im Neubaugebiet "Eichflur" in Osann-Monzel ist bereits seit dem Gemeinderatsbeschluss vor eineinhalb Jahren Thema im Ort. Jetzt suchen Gegner die Öffentlichkeit. Naturschützer Arnold Binzen sagt: "Von Seiten der Sicherheit der spielenden Kinder, seitens des Naturschutzes und seitens der Hochwassergefahr ist die Maßnahme nicht zu tolerieren." Um Platz für ein neues Baugrundstück zu schaffen, sehen die Pläne vor, den Spielplatz einige Meter weiter unmittelbar an den Oestelbach auf die Fläche eines ehemaligen Regenüberlaufbeckens zu verlegen. Zudem ist der Bau einer Brücke in dem Bereich vorgesehen.

Widerspruch eingelegt: Ein Anwohner hat offiziell Widerspruch eingelegt. Er fürchtet eine unzumutbare Lärmbelästigung durch einen möglichen Spielplatz. Offiziell gebe es noch gar keine Pläne für die Gestaltung des Spielgeländes, entgegnet Ortsbürgermeister Matthias Stoffel. Möglich ist allerdings viel. Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land spricht hingegen von einem Spielplatz mit Generationentreff.
Stoffel verweist auf das Einverständnis der Bürger, das diese in einer Infoveranstaltung im Oktober 2012 einstimmig bekundet hätten. Den Bauvorbescheid zum Bau eines Spielplatzes auf dem Gelände des ehemaligen Regenrückhaltebeckens hat die Kreisverwaltung der Gemeinde bereits erteilt.

Im Sinne der Bürger: Auch aus Sicht der Verbandsgemeindeverwaltung sind die Maßnahmen im Sinne der Bürger. Der Brückenbau sei schon 2004 ins Dorferneuerungskonzept eingeflossen. Die Vorteile listet Anton Hauprich, Bauamtsleiter der Verbandsgemeinde, auf: "Mit dieser neuen fußläufigen Verbindung kann insbesondere die Grundschule im Ortsteil Osann von den Kindern des Neubaugebietes erstmals ohne Nutzung einer längeren Strecke der stark frequentierten Kreisstraße 53 erreicht werden. Zusätzlich wird hierüber die Mehrzweckhalle, die Feuerwehr sowie die Tennisanlage angebunden."

Hochwassergefahr befürchtet: Auf die Warnung des NABU bezüglich der Hochwassergefahr antwortet die Kreisverwaltung, dass ein Gutachter die Hochwasserfreiheit des Grundstücks nachgewiesen habe und aus wasserwirtschaftlicher Sicht der Bauvoranfrage zugestimmt wurde. Allerdings befürchtet der NABU auch negative Folgen bei Hochwasser durch die Brücke.
Dazu nimmt die Kreisverwaltung erst Stellung, wenn eine Genehmigung für den Brückenbau beantragt ist.
Auf die Sicherheitsbedenken des NABU entgegnet der Ortsbürgermeister: Zum Schutz der Kinder werde die bestehende Zaunanlage erweitert. Auch um die angrenzende Streuobstwiese brauche sich niemand zu sorgen: "Die Obstbäume werden nicht gefällt", versichert Stoffel.

Planungen können beginnen: Grund für die Verlegung des Spielplatzes ist, Platz für ein Baugrundstück zu schaffen. Diese Umwidmung des Spielplatzes zur Baufläche bedingt eine formelle Änderung des Bebauungsplanes. Dieses Verfahren hat der Gemeinderat mit dem "Aufstellungsbeschluss" in der Sitzung im März eingeleitet. "Die Planungen für den Spielplatz und die Brücke können nun beginnen", so Stoffel. sys

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