Urpferd-Stute trifft Giraffenhirschkäfer

Manderscheid · Zum Abschluss der Saison feiert das Maarmuseum. Es werden eine Führung und Aktionen für Kinder angeboten. Zu sehen gibt es dazu seltene Insekten. 11 000 Besucher sind bislang gekommen. Mit dieser Zahl ist Museumsleiter Martin Koziol zufrieden. Gestiegen ist die Zahl der Führungen. Im kommenden Jahr soll das Thema "Wissenschaft erleben" weiter in den Fokus rücken.

 Klein, krabbelt und soll Publikum bringen: Dr. Martin Koziol mit dem Giraffen-Hirschkäfer, der beim Eifel-Maare-Fest zu sehen ist. TV-Foto: Christina Bents

Klein, krabbelt und soll Publikum bringen: Dr. Martin Koziol mit dem Giraffen-Hirschkäfer, der beim Eifel-Maare-Fest zu sehen ist. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Manderscheid. "Ein kleines interessantes Museum. Danke für den Einblick in die Erdgeschichte", das bekommt Dr. Martin Koziol in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder zu hören, wenn die Besucher die Manderscheider Ausstellung angesehen haben.
Dort können sie unter anderem, mit dem "Terranaut" in die Tiefen der Erde reisen und dabei sein, wenn ein Maarvulkan ausbricht.
Man kann aber auch eine Fossiliensammlung mit Originalen, darunter die trächtige Eckfelder Urpferd-Stute, bestaunen.
Ein dreidimensionales Schaubild zeigt modellhaft die Tiere und Pflanzen des tropischen Eifel-Urwalds, wie er vor 45 Millionen Jahren ausgesehen hat. Mit Sonderausstellungen, in diesem Jahr waren es Insekten, ergänzt Martin Koziol die Dauerausstellung.
Bei 150 Museumsführungen, rund 100 Exkursionen und mehr als 1000 ausgefüllten Museumsquiz-Bögen haben die Besucher ihr Wissen über die Vulkaneifel vertiefen können.
Wichtig für die weitere Maarforschung und das Museum war, so der Leiter, die Reise zur sechsten Internationalen Maarkonferenz in China.
Dort haben sich 100 Experten getroffen und "für das Maarmuseum hat sich eine Kooperationsmöglichkeit ergeben, an der wir im kommenden Jahr weiterarbeiten wollen", sagt Martin Koziol.
Besonders beliebt war bei den Museumsbesuchern in diesem Jahr die Insektenausstellung.
Dr. Martin Koziol berichtet: "Die war wirklich ein Türöffner, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Besonders die Kinder waren begeistert, wenn sie beispielsweise eine Panzerschrecke auf die Hand nehmen durften."
Zu sehen sind unter anderem außerdem zwei afrikanische Tausendfüßler.
Zum anstehenden Fest der Maare hat sich der Museumsleiter ein besonderes Exemplar besorgt, einen asiatischen Giraffen-Hirschkäfer mit großen, bedornten Kiefern. Die gehören zur Art der "Gespenstschrecken" und haben im damaligen Urwald Mitteleuropas gelebt. Als Beleg ist im Museum eine fossile Stabschrecke in einem baltischen Bernstein ausgestellt.
Im kommenden Jahr will das Museum auch die biologische Richtung, die mit dem Vulkanismus zusammenhängt, in den Blick nehmen.
Dabei spielt die Gewässerkunde eine wichtige Rolle und die Umweltbildung. "Da wir uns als Wissenschaftsmuseum mit Umweltbildungsauftrag sehen, kann ich mir gut vorstellen, dass wir mit Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren beispielsweise kleine Untersuchungen zur Wasserqualität an der kleinen Kyll durchführen. Auch das Meerfelder Maar und der Windsborn-Kratersee könnten gut mit eingebunden werden", meint Koziol. Zudem soll die Mehrsprachigkeit ausgebaut werden, damit Besucher aus den Niederlanden und Belgien im Museum die Informationen besser verstehen.
Neu ist seit September, dass das Bürgerbüro der Verbandsgemeindeverwaltung Wittlich-Land in den Räumen im Anbau des Maarmuseums untergebracht ist, das man durch den Nebeneingang erreicht (der TV berichtete). "Einige gehen aber auch durch den Haupteingang und bekommen so einen Eindruck von der Ausstellung, während sie den Weg vom Kassenpersonal zum Bürgerbüro gezeigt bekommen. Das ist ein toller Nebeneffekt", so der Museumsleiter.Extra

Das Museumsfest findet am Sonntag, 16. Oktober, von 12 bis 18 Uhr statt. Es gibt ein "Mineralien-Suchspiel" und um 14 Uhr eine kostenlose GEO-Führung über die Entstehung der Maare und Vulkankegel. Keramikfiguren können bemalt werden. Höhepunkt ist die Präsentation eines Giraffen-Hirschkäfers, der zwischen Indien und Indonesien vorkommt. Das Maar-Café bietet am Sonntag neben Kaffee und Kuchen auch Waffeln an, die auf einem Holzofen gebacken werden. chb

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