Viel Verkehr, viel Verschleiß

Wittlich · Die Röntgenstraße im Wittlicher Industriegebiet kommt in die Jahre. Der Ausbau kostet mehr als eine Million Euro. Die Details dazu beschäftigen jetzt die Lokalpolitiker.

 Die Röntgenstraße in Wittlich muss saniert werden. TV-Foto: Klaus Kimmlimg

Die Röntgenstraße in Wittlich muss saniert werden. TV-Foto: Klaus Kimmlimg

Was braucht man, damit Firmen sich ansiedeln, Arbeitsplätze schaffen, Gewerbesteuer zahlen und so eine Stadt attraktiv machen und auch mitfinanzieren? Unter anderem die passende Infrastruktur in Form von Straßen. Ringsum ist Wittlich damit gut versorgt und bekommt aktuell dazu den Anschluss an die B 50 neu nebst Hochmoselbrücke vor die Haustüre. Und im Stadtbereich hat man selbst in den ausgewiesenen Gewerbe- und Industriegebieten dafür gesorgt, dass der Euro rollen kann und dafür ein Verkehrsnetz aufgebaut. Das huldigt schon in den Namen großen Unternehmen, Naturwissenschaftlern, Erfindern von Edison über Diesel bis eben Röntgen. Dichter, Musiker, Bäume betiteln da eher Wohngebiete.

Nun ist eine der zentralen Achsen für Unternehmer in Wittlich in die Jahre gekommen: Die Röntgenstraße muss erneuert werden. Die kennen nicht nur Kunden und Unternehmer sondern auch Besucher von Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest oder der Wirtschaftswoche Wittlich. Und die Lokalpolitik kennt sie überdies als große Zahl im aktuellen Haushalt 2017: Beim Posten Gemeindestraßen sticht sie heraus, denn allein 2017 sind 1,2 Millionen Euro für ihren Ausbau veranschlagt. In seiner aktuellen Sitzung beschäftigt sich der Bau- und Verkehrsausschuss vorberatend mit den Details der Planung. Denn für die Röntgenstraße sollen Fahrbahn, Hochborde, Gehwege, Parkflächen, Straßenoberflächenentwässerung, Straßenbeleuchtung erneuert werden.

Zuvor hat man sich im März schon generell für bestimmte Gebiete auf Ausbaustandards festgelegt, um künftig ein Sammelsurium an Belägen zu vermeiden. Denn bei der Straßenerneuerung heißt es sicher: Fortsetzung folgt. Zunächst ist aber die Röntgenstraße dran. Sie sei ein "großer Rissteppich mit Absackungen und unterschiedlichen Gehwegbelägen" hieß es im Ausschuss. Das soll sich ändern. Auf 850 Metern Ausbaulänge und insgesamt 11?000 Quadratmetern Fläche bei rund 12,30 Metern Ausbaubreite (davon neun Meter für die Fahrbahn) soll der Flickenteppich verschwinden, die Fahrbahn eine Schwarzdecke bekommen. Und obgleich sich das Fußgängeraufkommen in der Regel in Grenzen hält, will man auch künftig auf beiden Seiten Gehwege haben.

Der Stadtrat muss in seiner Sitzung am Donnerstag, 29. Juni, noch zustimmen, dann wolle man die Maßnahme noch in diesem Jahr ausschreiben. Die Arbeiten selbst dauerten dann bis womöglich 2019, hieß es im Ausschuss. Dabei kommt ein neues Abrechnungssystem zum Tragen, das der Stadtrat im vergangenen Jahr beschlossen hat. So gibt es in den Industriegebieten I bis III eine geänderte Beitragszahlung, Denn insgesamt sollen in diesem Bereich rund 4,5 Millionen Euro in die Straßenerneuerung investiert werden. Und dafür werden dann alle Anlieger, egal in welcher Straße mit ihrer Firma ansässig, zahlen: Es sind für alle in diesem Bereich Betroffenen bis 2021 jährlich insgesamt 580 000 Euro an die Stadt als wiederkehrenden Beitrag fällig. Laut damaligen Angaben der Stadtverwaltung betrifft das 121 Eigentümer, die je nach Grundstücksgröße damit insgesamt 2,9 Millionen Euro über fünf Jahre zu zahlen haben. Die Restsumme, 1,6 Millionen Euro, wäre der Gemeindeanteil von 35 Prozent. So waren die 580 000 Euro jährlich, die nun im Haushalt stehen, errechnet worden (der TV berichtete).

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