Viele Wege zum Ziel

Mit einer neuen Initiative will der Greimerather Gemeinderat neue Bewegung in das zum Stillstand gekommene Projekt "Wildbrücke bei Greimerath" bringen. Sowohl über den Deutschen Jagdverband als auch über die Bundestagsabgeordneten aus der Region will man das Thema in Berlin wieder auf die Tagesordnung bringen.

 Eine Wildbrücke, wie die beim Autobahnkreuz, wird auch für die A1 bei Greimerath gefordert. Foto: TV-Archiv/Marion Maier

Eine Wildbrücke, wie die beim Autobahnkreuz, wird auch für die A1 bei Greimerath gefordert. Foto: TV-Archiv/Marion Maier

Greimerath. Der Ortsgemeinderat Greimerath hat sich in seiner jüngsten Sitzung nocheinmal ausdrücklich für den Bau einer Wildbrücke bei Greimerath ausgesprochen. Seit Jahren kämpft der Rat gemeinsam mit Naturschutz- und Jagdverbänden für den Bau dieser Wildbrücke (der TV berichtete mehrfach). Doch noch hat sich bei dem Zwei-Millionen-Euro-Projekt außer Willensbekundungen nichts getan. "Wir treten ein bisschen auf der Stelle", sagt Ortsbürgermeister Walter Schuh. Diesem Stillstand will der Gemeinderat jetzt mit einer Kampagne begegnen. Zum einen will man über den Deutschen Jadgverband Einfluss auf die Politik geltend machen, zum anderen will der Gemeinderat über die Bundestagsabgeordneten der Region - Peter Rauen (CDU) und Karl Diller (SPD) - das Thema Wildbrücke bei Greimerath in die entsprechenden Ausschüsse einbringen. Dabei hoffen die Greimerather auch, dass die kürzlich zu Ende gegangene Artenschutz-Konferenz in Bonn für offene Ohren sorgt. Fortbestand des Rotwilds akut bedroht

Denn ohne die Wildbrücke sind die Rotwildbestände im Kondelwald von anderen Artgenossen und damit einem dringend notwendigen genetischen Austausch abgeschlossen. Sie sind isoliert, können sie doch nicht mehr ihren alten Fernwechsel - eine Art jahrhunderte alter Weg - Richtung Salmwald und Ardennen folgen. Denn die als Damm-Autobahn bei Greimerath errichtete A 1 wirkt wie ein Riegel - das Wild kommt nicht vorbei. Sollte dieser Zustand andauern, ist der Fortbestand dieser Tiere akut bedroht. Bei der Finanzierung des Projekts "Wildbrücke für Greimerath" hoffen Schuh und der Gemeinderat vor allem auf die Europäische Union, die verschiedene Förderprogramme für sinnvolle Umwelt- und Tierschutzprojekte bietet. In einem Schreiben an die Europa-Abgeordnete Christa Klaß (CD) hat der Gemeinderat Anfang vergangenen Jahres auf die herausragende Bedeutung der Wildbrücke hingewiesen. Die Hoffnung ist dabei, dass die EU die Brücke - ähnlich wie bei Projekten in Österreich - zumindest teilfinanziert. "Das würde die Erfolgsaussichten erheblich steigern", heißt es in dem Schreiben. Doch noch gibt es vonseiten der EU keine Antwort.Treffen in Hasborn: Am Donnerstag, 29. Mai, soll bei einem abschließenden Treffen in Hasborn ein Exposé über das weitere Vorgehen vorgestellt werden, sagt Nikolaus von Brauchitsch, Gemeinderatsmitglied in Greimerath.

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