Vom fahrenden Händler zum Räuber

Der in Osann-Monzel gestorbene Räuber Peter Zughetto stammt aus einer rechtschaffenen Tuchhändlerfamilie. Durch den Krieg kam er mit der Bande des Schinderhannes in Kontakt. Des Mordes wurde er jedoch nie beschuldigt.

 Mit vereinten Kräften setzen Matthias Stoffel, Gerhard Traut und Theo Artmeyer den Grabstein von Peter Zughetto. TV-Foto: Christina Bents

Mit vereinten Kräften setzen Matthias Stoffel, Gerhard Traut und Theo Artmeyer den Grabstein von Peter Zughetto. TV-Foto: Christina Bents

Osann-Monzel. (chb) Als fünfter Sohn von sieben Kindern wurde Peter Zughetto am 19. März 1772 in Ürzig geboren. Deshalb hatte er auch in Anspielung auf seinen Geburtsort den Spitznamen "Erz Peter". Er wurde aber auch "Schwarze Pittschi" genannt. Seine Eltern waren Tuchhändler, aber der erste Sohn führte das Geschäft weiter, und er wurde als "fahrender Händler" hinausgeschickt. Die Kriegswirren führten damals dazu, dass viele Pferde für das Militär enteignet wurden. Auch Peter Zughetto musste sein Pferd hergeben und konnte so seinen ehrbaren Beruf nicht weiter ausüben.Er kam in schlechte Gesellschaft und verübte Raubzüge mit der Schinderhannes-Bande. Eine ständige Mitgliedschaft ist ihm hierbei allerdings nicht nachzuweisen. In Vernehmungsprotokollen konnte ihm auch kein Mord nachgewiesen werden, aber Pferdediebstahl, Raub und Erpressung in vielen Fällen. Die Bevölkerung gewährte den Räubern zunächst Schutz, da diese ihre Taten als edel darstellten. Einfache Landleute waren für Schinderhannes und seine Kollegen gute Menschen, die Wohlhabenden "böse, denen keine Schonung zustehe". Doch mit der Zeit wandelte sich das Bild, die Räuber verschonten die einfachen Leute nicht mehr, und daraufhin half die Bevölkerung der Gendarmarie, die Räuber zu stellen.Zu Tode gekommen ist Peter Zughetto am 19. Juli 1802 in Osann-Monzel. Matthias Schander traf ihn mit einem Bauchschuss, und er starb einige Stunden später, nachdem er mit einem Pfarrer gesprochen hatte. Bestattet wurde er hinter der Kirche, in ungeweihter Erde. Einen Grabstein hat er erst jetzt bekommen. Seine Nachfahren Mathias Zucketto und Enrico Zuketto stifteten einen Stein, der bei der 1000-Jahr-Feier von Osann am Sonntag, 29. Juni, nach dem Pontifikalamt enthüllt wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort