Wittlich. Der 14-jährige Wittlicher Sebastian von den Hoff gehört seit Sonntag zu den 30 besten deutschen Golfspielern in der Altersklasse bis 14 Jahre. Der Junge sicherte sich bei einem Ausscheidungsturnier in Paderborn am Wochenende unter 91 Teilnehmern Platz 24 (der TV berichtete). Jetzt greift Sebastian nach den Sternen. Denn der erreichte Rang sichert dem Wittlicher Jung-Golfer ein Ticket zum Schloss Wilkendorf in der Nähe von Berlin. Dort werden am 17. und 18. August die besten deutschen Golfer in den Altersklassen bis 14, 16 und 18 Jahre ermittelt. Natürlich plant er hier die Fortsetzung seiner steilen Golfer-Karriere. Damit gerechnet hatte er nicht ganz, gehofft allerdings wohl doch. Beim Turnier in Paderborn wurden bundesweit die 30 besten Golfspieler in der Altersklasse bis 14 Jahre ermittelt. Für dieses Ausscheidungsturnier hatte sich Sebastian qualifiziert. Schon damit gehörte er zu den deutschen Top 100 seiner Altersklasse. Es sollte nur eine Zwischenstation werden.Denn der ehrgeizige Rotschopf wollte mehr, entsprechend groß war der Druck. "Vor dem ersten Abschlag ist die Aufregung am größten", verrät Sebastian. Denn es ist der Albtraum eines jeden Golfers, den ersten Schlag zu versemmeln. "Das ist eigentlich idiotisch, aber der Spieler bildet sich ein, dass es danach schlecht läuft", erklärt Vater Uwe von den Hoff, selbst passionierter Golfer. Er hat Sebastian mit drei Jahren zum ersten Mal mit auf den Platz genommen. Nur drei Jahre später wurde der Spross mit sechs Jahren Kinderklubmeister im Golfklub Trier. Seitdem ist regelmäßiges Training angesagt."Mama oder Papa bringen mich drei Mal in der Woche zum Training auf den Golfplatz." Von Mai bis September kommen dann pro Monat noch mal mindestens drei Turniere dazu. "In diesem Jahr hab ich schon 25 Turniertage gespielt", zählt der Junge auf. Geht da nicht viel Freizeit verloren? "Also, bei schönem Wetter gönne ich mir auch schon mal einen Nachmittag im Schwimmbad, und Zeit für Freunde hab ich auch noch genug." Die verstehen Sebastian, anders als viele Mitschüler. "Die sagen, ,das ist doch ein Opa-Sport', und meinen Golf wäre langweilig und verstehen nicht, wie ich mich dafür begeistern kann." Aber das kann Sebastian nicht wirklich erschüttern. "Der Sport macht mir unglaublich viel Spaß." Und Beweis dafür sind nicht zuletzt die vielen Titel, die der Junge reihenweise einheimst."In der gemeinsamen Rangliste von Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland belegt Sebastian in der Altersklasse bis 14 Jahre Platz Zwei", erklärt Vater Uwe von den Hoff mit Stolz. Er hält ein Auge darauf, dass sein Filius bei all der Sportbegeisterung die Schule nicht zu kurz kommen lässt. Aber so, wie es derzeit aussieht, braucht er sich da keine Sorgen zu machen. Sebastians jüngstes Zeugnis hatte den traumhaften Notendurchschnitt von 1,8. Eine Belohnung gab es dafür nicht. Aber wenn es mal um die Golfausrüstung geht, lässt der Vater schon mit sich reden. Immerhin kostet ein Schläger zwischen 80 bis 450 Euro. Sebastian besitzt insgesamt 14 verschiedene Schläger. Die unterscheiden sich vor allem in der Neigung des Schlagblattes, die zwischen 9,5 und 56 Grad schwankt. "Ich muss es schaffen, in jeder Situation mit dem jeweiligen Schläger genau das hinzubekommen, was ich will", sagt der Junge: den Ball auf längere Distanzen möglichst nah an das Loch zu spielen und ihn auf kürzere Distanzen schlicht und ergreifend einzulochen. "Die Kunst ist es, nach misslungenen Schlägen cool zu bleiben. Ich habe gelernt, dass das Spiel schlechter läuft, wenn ich mich aufrege, weil ich dann unkonzentriert bin. Also habe ich mir antrainiert, gelassen zu bleiben, und das hat meistens ganz gut geklappt." Aber trotz all des Erfolgs sieht der Junge mit dem Handikap von minus 4,0 einer Profikarriere eher kritisch entgegen: "Das ist sehr, sehr schwer." Viel eher könnte er sich vorstellen, Arzt zu werden.