"Waat sääsde ewailen?"

Zum Mundartabend, dem 22. dieser Art, hatte der CDU-Stadtverband durch seinen Vorsitzenden Reinhold Westhöfer eingeladen. Und sie kamen die "Weddlia un die Freemen med d'gands Bagasch."

 Alle sangen mit beim gelungenen 22. Mundartabend des CDU-Stadtverbandes Wittlich im Jugendheim St. Bernhard. TV-Foto: Werner Klein

Alle sangen mit beim gelungenen 22. Mundartabend des CDU-Stadtverbandes Wittlich im Jugendheim St. Bernhard. TV-Foto: Werner Klein

Wittlich. (wek) Im Jugendheim St. Bernhard waren rund 140 Gäste der Einladung des CDU-Stadtverbands zum Mundartabend gefolgt und wollten wieder wissen, was "Bai oos en Weddlisch" so passiert.

Die Menschen in der ländlichen Gegend erfahren heute durch moderne Technik immer mehr eine soziale Umstrukturierung. Das fordert, sich der Wurzeln ihrer Gemeinschaft und damit auch ihrer Sprachkultur zu besinnen. So war auch dieser Mundartabend mehr als nur ein vergnügliches Erlebnis aus frühester kindlicher Umwelt, dem bäuerlichen, kirchlichen Jahreskreis in der Wittlicher Senke.

"Reden wie de Schnobel gewohs es, dofia brauchs dau daisch ned z'scheenäären!" Wer "Platt schwäädst un dabei nooch Plattleedscha singt" ist dem Herzen seines ländlichen Gesprächspartners sofort ein Stück näher, man spricht eben die gleiche Sprache. Hier genügt oft nur ein Wort, eine Silbe. - "Un?" das reicht schon um sich nach dem Wohlbefinden der ganzen Sippe zu erkundigen. Reinhold Westhöfer führte mit Bauernregeln, lustigen Sprüchen und einem abwechslungsreichen Programm durch den Abend.

Die musikalische Leitung hatte Peter Dümler. Unterstützt wurde er von dem "Bibpailenchor", der zum Mitsingen aus dem "Leedabeeschelschi" animierte. Darin textet Karl-Heinz Kaspari in einem dieser Mundartliedchen "Beim Mundartowend, bekannt än da Staadt, dao reden die Weddlia ihr Weddlia Platt, se singen, vazehlen, ganz voller Fraid, die al Steckelcha aus ahler Zeit. Nach über zwei Stunden Mundartabend war zu hören: "Majusebeta, wuh es die Zeit hien?"

Extra Un die wohren ooch dabei: Franz-Josef Mertes, Wittlich, erzählte über eine wundervolle Schweinevermehrung mit Hindernissen. Karl-Heinz Kaspari, Wittlich, schwadronierte über Jugenderinnerungen, würde so gerne wieder diese Zeit, als "braver" Junge, erleben. Joachim Rodenkirch, Neuerburg, stammt aus Strohn. Er erzählte, witzig-spritzig, Erlebnisse aus Kindheitstagen und von der großen "Kleinmetropole" Strohn. Maria Metz, Krames, ist mit dem 100-Jährigen Kalender nicht mehr zufrieden. Durch die Klimaveränderung stimmt nichts mehr. Albert Klein, Wittlich las sein Horoskop: "Tut dä rude Punkt ooch sinken, us Kultur tut weiter blinken." Günter Schneider, Oberscheidweiler, verglich Mensch und Schwein in der besonderen Verbindung zu den Säubrennern. Addi Kaspari, Wittlich erzählte über körperliche Renovierungen im Alter Landrätin Beate Läsch-Weber schloß den Abend mit einem Gedicht von Katharina Pawelke aus Dreis. (wek)

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