Was bleibt, ist "gefühlte Gefährlichkeit"

Zu schnell, zu laut, zu gefährlich: Das alles trifft nach Meinung vieler Lüxemer auf den Verkehr insbesondere an den Ortseingängen des Stadtteils zu. Eine Bürgerinitiative fordert deshalb Verkehrsberuhigungsmaßnahmen (der TV berichtete). Im Bau- und Verkehrsauschuss nahm die Verwaltung dazu ausführlich Stellung.

Wittlich-Lüxem. (sos) Sechs Lüxemer sind jetzt schlauer. Sie stellten die alleinige Zuhörerschaft des Bau- und Verkehrsauschusses und wollten wissen, was passieren kann, damit in der Vitelliusstraße, in der Bombogener Straße, am Altenberg und auf dem Wenigenberg langsamer gefahren wird. "Beklagt wird seit 1981, dass Verkehr und Lärmbelästigung in unerträglichem Maß zugenommen hätten, eine erhöhte Unfallgefahr entstanden sei", fasste Gerd Claer von der Stadtverwaltung zusammen. Man habe die Änderungsvorschläge geprüft beziehungsweise an die zuständigen Stellen wie Kreis und Polizei herangetragen. Es habe Messungen und Ortstermine gegeben. Das Resultat: Die Überprüfungen hätten weder eine "Notwendigkeit" noch eine "rechtliche Zulässigkeit" von Änderungen ergeben. Die Unfallstatistik sei "völlig neutral", belege keinen Handlungsbedarf. Auch habe eine Geschwindigkeitsmessung ergeben, dass die zu schnellen Fahrer zur Hälfte aus Lüxem, zur Hälfte aus Flussbach stammten. Kurz: Die Verhältnisse machten "zwingend keine Änderung erforderlich", zudem sei die Stadt so zu sagen nicht Herr im Hause, wenn es um Kreisstraßen ginge.Lüxemer Ortsbeirat will wenigstens Tempo 70

"Natürlich erkennen wir an, dass das Sicherheitsgefühl durch viele Einflüsse eingeschränkt ist. Aber wir haben uns intensiv damit beschäftigt und das immer wieder vorgetragen", sagte Bürgermeister Ralf Bußmer. Auch sei verständlich, wenn etwa die Vitelliusstraße, die noch keinerlei Schäden habe, vom Kreis nicht auf die Prioritätenliste gesetzt werde, erläuterte Karl Daus, Stadtverwaltung. Lüxems Ortsvorsteher und Ausschussmitglied Peter van der Heyde forderte, in der Sitzung wenigstens "offiziell" für Tempo 70 vor den Ortseingangsschildern zu plädieren, was der Ortsbeirat wünsche. Bürgermeister Ralf Bußmer wollte darüber erst die zu beteiligenden Behörden informieren, bevor ein Beschluss gefasst werde: "Das sollte abgewogen erörtert werden. Warten wir die Einwohnerversammlung ab." Die soll am 15. Mai mit allen Entscheidungsträgern sein. Womöglich wird dann auch über einen provisorischen Kreisverkehr gesprochen. Den hat die Projektgruppe zum Verkehrsentwicklungsplan schon vor Jahren vorgeschlagen. "Den wollen wir nicht", kommentierte im Ausschuss ein Lüxemer. Zur Sprache kam auch, dass es Verkehrsberuhigungswünsche nicht nur in Lüxem gebe: In Neuerburg, Bombogen, im Wittlicher Bergweiler Weg gebe es ähnliche Interessen. Für letzteren gibt es Hoffung: Maßnahmen zur "Verringerung der Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit" sind in das Straßenbauprogramm des Kreises aufgenommen und sollen 2011 umgesetzt werden.

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