Wasser in Kellern hält Wehren auf Trab

Das Unwetter in der Nacht zum Freitag hat einigen Schaden angerichtet: Viele Keller und vereinzelt auch Wohnungen wurden in Wittlich und Wittlich-Land überflutet, Felder hatten zu leiden. Der Hagel hat in der Kreisstadt auch dem Wein geschadet.

Wittlich/Wittlich-Land. In der Kreisstadt Wittlich gingen fast 25 Liter Wasser pro Quadratmeter in kurzer Zeit nieder. Die Freiwillige Feuerwehr Wittlich hat Windstärken von 47 Stundenkilometern gemessen und kümmerte sich um umgestürzte Bäume an der Kreisverwaltung und Wasser im Keller der Grundschule Friedrichstraße. Thomas Hettinger, Feuerwehr, sagt: "Bei Kyrill hatten wir bis 120 Stundenkilometer. Hier war das Wasser schlimmer."Im Stadtteil Neuerburg hatte der Starkregen Schlamm über die Lindenstraße, in Kanäle und einen Keller gespült. In Neuerburg war in ganzen Straßenzügen auch das Telefonnetz gestört.Der Hagelschlag macht den Wittlicher Winzern Sorgen. "Es sieht stellenweise wirklich erschreckend aus. So etwas habe ich in Wittlich noch nie gesehen", sagt Heinz Zender, Sprecher der Wittlicher Winzergemeinschaft. Die Triebspitzen der Reben seien abgeschlagen, es sei schwer abzuschätzen, wie groß die Schäden seien. In einer Lage Dornfelder sei 100 Prozent Ausfall zu befürchten.Voll gelaufene Keller bescherten den Feuerwehren und Bürgern in Wittlich-Land jede Menge Arbeit. Allein in Niersbach hatten laut Schätzung des dortigen Wehrführers Matthias Krumeich 20 bis 30 Häuser mit den Fluten zu kämpfen. In Heidweiler waren nicht nur viele Keller betroffen. In der alten Mühle im Tal stand das Wasser mehr als einen Meter hoch in der Wohnung. Ebenfalls überflutet war die Heidweilerer Ortsdurchfahrt, die Wehr musste den Schlamm am Vormittag wegschippen und -spritzen. Doch auch Wiesen und Felder sahen am gestrigen Tag schlimm aus. Ortsbürgermeister Siegfried Schneider, der auch Landwirt ist, stellte fest: "Der Mais wurde zum Teil weggeschwemmt, auch die anderen Felder sind in Mitleidenschaft gezogen."Nicht ganz so schlimm bekamen die Orte Arenrath, Salmtal, Landscheid, Dierscheid und Bruch die Auswirkungen des Unwetters zu spüren, dennoch mussten auch dort die Wehren ausrücken, um Keller vom Nass zu befreien.Wie in Wittlich kamen die Niederschläge in Manderscheid auch als Hagel nieder. Die Hagelkörner bedeckten den Boden teilweise bis zu einer Höhe von 20 Zentimetern und hielten sich außergewöhnlich lange. Auch nach zehn Stunden hatten sie noch einen Durchmesser von etwa eineinhalb Zentimetern. In der Stadt Manderscheid zerhagelte es vor allem Blumenschmuck und Gartenpflanzen, doch auch die landwirtschaftlichen Flächen im Umfeld hatten zu leiden. Landwirt Jürgen Krämer sagte: "Der Mais sieht bei uns katastrophenmäßig aus." Weitere Bilder auf Seite 13

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