Die Zeichen stehen auf rot-weiß: Elferrat, Prinzenpaar Michaela I. und Reinhard I., Kinderprinzessin Eileen I. und Kinderprinz Fabian I. sowie die Garden säumen den Weg in den Festsaal der Altreia-Halle, die ganz in den Vereinsfarben des Karnevalsclubs dekoriert ist. Hans-Werner "von der Musik" weiß, was die lustigen Bienchen, Teufelchen, Cowboys und Hexen auf den Rängen in Stimmung bringt: "Dat Trömmelche", natürlich mit dem Refrain: "Altrich Helau, Helau!" Alaaf ruft hier niemand, aber der Text des rheinischen Gassenhauers geht den 300 Altricher Narren locker von den Lippen. Unterstützt von dem Mann mit dem Schifferklavier bereitet das Narrenvolk seinen Hoheiten und den befreundeten Regentenpaaren aus Hetzerath, Orenhofen, Dörbach und Wengerohr einen würdigen Empfang.Von der Frau, die den Telefonterror erfunden hat

Nur zwei wissen nicht, dass sie bei einer Kappensitzung gelandet sind: Jaeb und Jolanda, seit 25 Jahren verheiratet und mitten im Geschlechterkampf. "Mir giehn jo haut op die Bürgerversammlung", tönt Jolanda (Annette Kaspari) durch den Saal - keine Frage, Altricher "Platt" ist Amtssprache. "Eich wollt...", schiebt Jaeb (Vinnes Kaspari) hinterher. Aber Jolanda fällt ihm ins Wort: "Wat Do immer wels." Jaeb: "Eich hon jo nummen gemehnt ..." Jolanda: "Wat Do immer mehnst!" Zur Freude der Jecken gewähren sie Einblicke in eine Ehe, in der die Frau viel redet und der Mann nichts zu sagen hat, bis alle "Jaeb und Jolanda" zur Melodie von "Guantanamera" singen. Schluss mit lustig macht Lieschen Ackermann (Prinzessin Michael I.), die als Frau bei der Bundeswehr auf den Befehl "Angriff" in die falsche Richtung rennt und sich dafür beim Feldwebel mit den Worten "man wird ja wohl noch Anlauf nehmen dürfen" entschuldigt. Ein "Top-Sekret" verrät eine nur scheinbar gebrechliche Oma (Nicole Marx): "Ich bin die Frau, die den Telefonterror erfunden hat." Aus dem Telefonbuch wählt sie ihre Opfer aus. Ihre Mission: "Und dann guck ich mal, wat die sagen, wenn ich dat Mechthild sprechen will." Die Wackeldackel (Hennes Hahn und Chris Faas) erklären auf der Hutablage den Unterschied zwischen "umsonst" und "für nichts": "Die Kanner gihn fier neist an de Schul. De Gemehnerat woahr umsoss doar." Der Altricher Narren-Nachwuchs ist vor allem tänzerisch aktiv: Mehr als 30 Garde- und Showtanz-Mädchen stehen mit Solo-Mariechen Sina Marx auf der Bühne und begeistern ihr Publikum ebenso wie die schon etwas älteren "Golden Girls", die in brasilianischen Kostümen den Zauber vom Zuckerhut nach Altrich bringen. Am Ende applaudieren die 50 Aktiven des Karnevalsclubs begeistert ihrem nicht minder begeistertem Publikum. Keine Frage: "Op Rio, Köln oder Mainz, Altrich is die Nummer eins!"