Weg ist frei für Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank

Klares Votum: Alle 122 anwesenden Genossenschaftsvertreter der Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich haben für die Fusion mit der Vereinigten Volksbank gestimmt. Damit ist der Weg frei für die größte Genossenschaftsbank zwischen Trier und Koblenz.

 Einen ruhigen Abend verlebten die 122 Vertreter. Sie mussten nicht einmal die Hand heben, um die Fusion perfekt zu machen. TV-Foto: Harald Jansen

Einen ruhigen Abend verlebten die 122 Vertreter. Sie mussten nicht einmal die Hand heben, um die Fusion perfekt zu machen. TV-Foto: Harald Jansen

Wittlich/Bernkastel-Kues. Nun ist sie perfekt, die Bankenehe von Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich und Vereinigter Volksbank Cochem. Alle 122 bei der außerordentlichen Vertreterversammlung anwesenden Raiffeisenbank-Mitglieder haben "Ja" zum Zusammengehen der genossenschaftlichen Institute gesagt.

Waren die Macher der Fusion vor Beginn der Versammlung in Bernkastel-Kues noch ein wenig angespannt, so entspannten sich die Mienen spätestens zu dem Zeitpunkt, als keiner der 122 Vertreter die Hand hob. Denn wegen der Vielzahl der Anwesenden hatte Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Kutscheid bei der Abstimmung über die Fusion erst nach den Gegenstimmen und den Enthaltungen gefragt. Da diese ausblieben, stand fest, dass alle dafür waren.

Mit diesem Beschluss sowie einigen Nachwahlen ist der Weg frei für die neue und größte Genossenschaftsbank zwischen Trier und Koblenz, die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank heißen wird. Ihr Hauptsitz wird Wittlich sein, Zweigniederlassungen wird es in Bernkastel-Kues und Cochem geben. Der Versammlung der Raiffeisenbank vor ausgegangen war die Zustimmung der Vertreterversammlung der Vereinigten Volksbank. Dort hatten 99,3 Prozent der Vertreter für die Fusion gestimmt (der TV berichtete).

Vorstandsprecher der alten und neuen Bank ist Manfred Günter. Er war zuversichtlich, dass die Fusion trotz des unterdurchschnittlichen Ergebnisses der bisherigen Volksbank der richtige Schritt gewesen sei. Nicht zuletzt, da beide Genossenschaftsbanken bereits in Wittlich vertreten sind und andere Institute sich ebenfalls um die Cochemer Bank bemüht hätten.

Ehe die bisherigen Volksbank-Vertreter, die bis zur Umwandlung der Volksbank in eine Genossenschaft noch Aktionäre des Bankinstituts gewesen waren, für die Fusion stimmen konnten, war es ein langer Weg. Schließlich ist die Umwandlung der Bank mit Hauptsitz in Cochem Gegenstand juristischer Auseinandersetzungen gewesen. Die endeten mit einem Vergleich. Rund 200 000 Euro kostete dieses juristische Intermezzo, das die Fusion verzögerte. Über mehrere Monate hinweg konnten wegen der Auseinandersetzungen zudem die Beschlüsse zur Fusion nicht gefasst werden.

Meinung

Wie bei der "Eifeler Mussik"

Man muss mit den Mädchen tanzen, die auf der "Mussik" sind. Diese Eifeler Weisheit ist wohl Grund für die Wittlicher Raiffeisenbank gewesen, die Cochemer Volksbank zum Tanz - sprich zur Fusion - aufzufordern. Viele tanzwillige Banken gibt es eh nicht auf dem genossenschaftlichen Parkett. Die Institute zieren sich gerne und reagieren meist unwillig auf Avancen anderer Banken. Nicht so die Cochemer Bank, bei der wohl die Einsicht einkehrte, dass es alleine nicht mehr lange gut geht. Die Aussicht, dass eine andere genossenschaftliche Bank in Wittlich Fuß fasst, hat die Raiffeisenbank dann wohl davon überzeugt, auf die wirtschaftlich angeschlagene und deshalb nicht all zu attraktive Volksbank zuzugehen. Zudem hat die Volksbank eine Größe, die sicherstellt, wer beim Tanz führt. Bei anderen genossenschaftlichen Tanzpartnern aus der Region hätte das anders ausgesehen. h.jansen@volksfreund.de

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