Weg zur Halle noch lang

Nur wenig Bewegung gibt es in Sachen Sporthalle für das Cusanus-Gymnasium in Wittlich. Ein Spitzengespräch in Mainz brachte offensichtlich keine Lösung für das Hallen-Dilemma.

Wittlich. Wann wird die dringend benötigte Halle am Wittlicher Cusanus-Gymnasium gebaut, und wie soll sie genutzt werden? Die Antworten auf diese beiden Fragen fielen bisher unterschiedlich aus. Auch nach einem Gespräch zwischen dem rheinland-pfälzischen Innenminister Karl Peter Bruch (SPD), Bernkastel-Wittlichs Landrätin Beate Läsch-Weber (CDU) und Wittlichs Bürgermeister Ralf Bußmer (FDP) am Dienstag ist das so. Dem Vernehmen nach steht nach wie vor weiterhin nicht fest, wann mit einem Baubeginn zu rechnen ist.Drei Hallen werden gebraucht

Was genau am Vormittag in Mainz besprochen wurde, ist offiziell nicht bekannt. Die Stadt Wittlich hatte es übernommen, eine Pressemitteilung mit dem Landkreis Bernkastel-Wittlich und dem Ministerium abzustimmen. Bis Redaktionsschluss lag diese Pressemitteilung jedoch nicht vor. Nach TV-Informationen hat es keinen Durchbruch in der Sache gegeben. Vielmehr sollen in Mainz die weiteren Verfahrensschritte abgesprochen worden sein. Auch nach dem Treffen in der Landeshauptstadt ist somit unklar, wann die drei Übungseinheiten - eine Übungseinheit umfasst 27 x 15 Meter - mit Tribüne gebaut werden. Eine Übungseinheit soll den Schulbedarf des Kreises decken, die anderen Einheiten samt Tribüne sind für die Stadt gedacht. Das Dilemma der fehlenden Halle ist somit weiter vorhanden. Zwar wird eine weitere Übungseinheit für den Sportunterricht am Cusanus-Gymnasium dringend benötigt. Geld vom Land gibt es dafür in absehbarer Zeit jedoch nicht. Die notwendigen Zuschüsse sollen frühestens 2012 fließen.Christdemokraten sprechen über die Halle

Um schneller ans Ziel zu kommen, hatten der Wittlicher Landtagsabgeordnete Dieter Burgard und der ehemalige Landtagsabgeordneter Günter Rösch aus Bernkastel-Kues, bereits vor Wochen das Gespräch mit Innenminister Bruch gesucht und ausgelotet, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt (der TV berichtete). Dafür hatten die beiden SPD-Politiker mächtig verbale Prügel einstecken müssen. Burgard war sogar aufgefordert worden, aufgrund seines Vorstoßes sein Wittlicher Stadtratsmandat niederzulegen. Röschs und Burgards Idee war es, eine multifunktionale Großraumhalle am Gymnasium zu errichten. Diese sollte "als Nachfolgeprojekt für die nicht umgesetzte Stadthalle Wittlich" gefördert werden. Einer solchen nicht nur für sportlichen Zwecke genutzten Halle entgegenstehen könnten derweil die Wohnhäuser in der Nähe der Halle. Möglicherweise werden die Hallen-Anwohner durch eine Nutzung auch für Veranstaltungen und dem damit verbundenen Parkverkehr zu sehr beeinträchtigt. Die Wittlicher CDU wird sich am kommenden Montag mit dem Thema Großraumhalle beschäftigen. Einer multifunktionellen Mehrzweckhalle, die eine Mischnutzung von Schul- und Vereinssport, Kultur- und Gewerbetreibenden vorsieht, im Interesse der Sportförderung von Kindern und Jugendlichen erteilen die Christdemokraten von Stadtverband und Stadtratsfraktion eine klare Absage. Das Bürgergespräch im Casino Wittlich beginnt um 19 Uhr. Meinung Städtische Kuh auf dem Eis "Und bin so klug als wie zuvor." Diese Zeile aus Goethes Faust beschreibt treffend das Ergebnis des Gesprächs in Mainz. Wie es mit dem Bau einer dritten Übungseinheit am Wittlicher Cusanus-Gymnasium weitergehen soll, weiß niemand so recht. Fest steht dagegen, dass ziemlich viel Porzellan zerschlagen wurde im Bemühen, dem Mangel an Raum für den Schulsport rasch abzuhelfen. Vermutlicherweise wird weiteres Porzellan folgen. Denn nach wie vor ist nicht so recht deutlich geworden, wie die Stadt Wittlich sich nun verhalten will. Zwar gibt es Beschlüsse für den Bau einer Sporthalle. Was geschehen soll, wenn die nicht zeitnah gebaut werden kann, weiß indes niemand. Die Vertreter des Landkreises sind nur mittelbar beteiligt, haben ihr "Ja" zur Sporthalle mehrfach bekräftigt und können in Ruhe abwarten. Hingegen müssen Stadtrat Wittlich und Bürgermeister wohl oder übel nun sehen, wie sie die Kuh vom Eis bekommen. h.jansen@volksfreund.de

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