Weihnachten im Schuhkarton

Der Verein "Geschenke der Hoffnung" organisiert auch in diesem Jahr die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton". Neu ist, dass die Landrätin Beate Läsch-Weber die Schirmherrschaft für die Hilfsaktion übernommen hat.

 Die Kinder des Kindergartens Wolf beteiligen sich an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. TV-Foto: Archiv/ Winfried Simon

Die Kinder des Kindergartens Wolf beteiligen sich an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. TV-Foto: Archiv/ Winfried Simon

Wittlich. (baw) Ein Junge der in Jubelschreie ausbricht, weil er gerade eine rosafarbene Badehose geschenkt bekommen hat. So ein Bild sieht man sicher nicht oft. Doch bei der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" ist es so passiert. "Er brauchte die Hose für ein Sommercamp, in das er mit seinem Kinderheim gefahren ist", erklärt Evelyn Reinhardt, die Regionalleiterin des Projekts. "Diese Momente machen die Arbeit am Projekt besonders schön." Und weil viele Menschen Freude daran haben, Kindern in den armen Ländern Osteuropas und in Südafrika solche Momente zu bereiten, organisiert der Verein "Geschenke der Hoffnung" auch in diesem Jahr die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton". Zwischen dem 1. Oktober und dem 15. November werden Schuhkartons und Geldspenden gesammelt.Nur neue Sachen sollen Schuhkartons füllen

Die Idee dahinter ist einfach: Ein handelsüblicher Schuhkarton wird mit Geschenkpapier beklebt und mit Dingen des alltäglichen Bedarfs und dem, was Kindern Freude macht, gefüllt. So finden sich Schulhefte, Buntstifte, Zahnbürsten, Kleidung, Spielsachen und Süßigkeiten in den Kartons. "Das Wichtigste ist aber ein Kuscheltier", sagt Evelyn Reinhardt. "Da die Kinder häufig im Heim oder auf der Straße aufwachsen, wird das Kuscheltier schnell ein richtiger Freund für sie." Alles darf aber nicht hinein. Oberste Regel ist: Die Sachen müssen neu sein. Grenzen werden auch durch die Zollgesetze der einzelnen Empfängerländer gesetzt, die unter anderem gelantinehaltige Lebensmittel wie Gummibärchen verbieten. Zudem sind Harry Potter-, Pokémon- und Yugi-Oh-Artikel nicht erwünscht, da sie Hexerei zum Thema haben. Die Empfängerländer liegen größtenteils in Osteuropa. Neu dabei sind Armenien, Kasachstan, Südafrika und das Westjordanland. Neu ist auch, dass die Aktion eine Schirmherrschaft im Kreis Bernkastel-Wittlich hat. Diese übernimmt die Landrätin Beate Läsch-Weber, weil sie das Projekt für eine "gute Sache" hält. Auch Evelyn Reinhardt ist glücklich, die Landrätin für die Sache gewonnen zu haben. "So erhalten wir noch mehr Aufmerksamkeit, und die Menschen haben ein Gesicht, das sie mit der Aktion in Verbindung bringen können."Weitere Helfer und Geldspenden willkommen

Bereits seit 1996 gibt es die Aktion in Deutschland. Der Kreis Bernkastel-Wittlich ist seit 2004 mit dabei. Die Koordination erfolgt über die Sammelstelle des Gemeinde-Seelsorgedienstes Wittlich mit Leiter Bruder Nikolaj Bromberg. Unterstützung erhält er von vielen ehrenamtlichen Helfern, die bei Kaffee und Kuchen die Kartons annehmen und zur Abfahrt bereitmachen. "Packpartys", nennt Nikolaj Bromberg das und fügt hinzu: "Ich bin erfreut, wie viele Menschen helfen. Unsere älteste Packerin ist schon 85 Jahre alt." Dennoch werden auch in diesem Jahr weitere Helfer gesucht, die sich bei Bromberg melden, da von Jahr zu Jahr mehr Pakete kommen. Waren es 2004 noch 518 Kartons und eine Portospende von 1350 Euro, standen 2006 bereits 1631 Kartons und eine Portospende von 3683 Euro zu Buche. Die Portospende wird gebraucht, um Transportkosten, wie Maut und Benzin, für die Pakete zu decken. Empfohlen sind hier sechs Euro pro Paket. Dass diese nicht jeder bezahlen kann ist laut Nikolaj Bromberg "völlig verständlich". "Dafür spenden andere, die keine Pakete packen können oder wollen, einfach mehr." Annahmestellen in der Region unter Telefon 030/76883300 oder www.geschenke-der-hoffnung.org/weihnachten-im-schuhkarton.

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