Wittlich. (noj) "Wenn Igel am helllichten Tag unterwegs sind, ist das immer ein Alarmzeichen", sagt Marianne Nagel. Eigentlich kommen die stacheligen Tier nur in der Dämmerung hervor. Gefunden hat sie Nachbarin Wilma Stoffel Anfang Juli. Die fünf kleinen Igelchen seien ziellos durch den Garten gelaufen und hätten nach der Mutter gesucht, die aber nicht wieder auftauchte.

Für Marianne Nagel war klar, dass sie handeln musste. Wenn Igel auch nur kurze Zeit ohne Nahrung sind, sterben sie, erklärt sie. Für Marianne Nagel waren es nicht die ersten Igel, die sie aufzieht und so wusste sie direkt, was gut ist für die kleinen Tiere. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass manche Menschen versuchten, Igel aufzuziehen und dabei Fehler machen. "Da sitzen die Igel mit einer Möhre und einem Salatblatt", erzählt sie. Dabei sind die Igel gar keine Vegetarier. Ihre Leibspeise sind Schnecken. "Jeder Gartenfreund sollte sich Igel zu Freunden machen", sagt die Pflegemutter der fünf "Mecki"

Um die Igel für ein Foto aus ihrer trockenen und schattigen Unterkunft zu locken, hat Nagel einen großen Futternapf vorbereitet. Darin befinden sich neben Igel- und Katzenfutter auch Rosinen und Nüsse für den Fettaufbau. So aufgepäppelt haben die fünf Tiere in den vergangenen Wochen schon entsprechend Gewicht zugelegt. Wogen sie Anfang Juli noch zwischen 220 und 260 Gramm so bringen sie jetzt etwa 600 Gramm auf die Waage. Jetzt sind sie kräftig genug, um wieder ins Freie entlassen zu werden. Auch der Tierarzt, der die fünf Stacheltiere kostenlos behandelt, hat dafür grünes Licht gegeben. Die fünf Jungtiere sind von Parasiten befreit, geimpft, gesund und kräftig genug für ein richtiges Igel-Leben.

Informationen zur Aufzucht von Igeln erteilt Marianne Nagel unter Telefon 06571/969299.