Wider das Vergessen

Die Rezeption der Shoa, dem systematischen Völkermord an sechs Millionen Juden, ist Thema eines Vortrags am Mittwoch, 16. April. Unter dem Titel "Zachor - Erinnere Dich!" spricht die Historikerin, Autorin und Kuratorin Susanne Y. Urban um 20 Uhr in der Wittlicher Synagoge.

Wittlich. (red) Der jüdische Staat Israel nahm seit seiner Gründung 1948 mehr als 300 000 Überlebende der Shoa auf. In den vergangenen 60 Jahren hat auch die Erinnerung an den Holocaust Veränderungen erfahren. Der Eichmann-Prozess von 1961 erschütterte das Land und seine Bewohner. Die Erinnerung an die Opfer des Holocaust wurde zum zentralen Bestandteil der israelischen Geschichtsschreibung und des öffentlichen Bewusstseins. Heute ist für jüdische Israelis der Holocaust-Gedenktag der wichtigste Gedenktag überhaupt. Wie die Erinnerung sich veränderte, welche Faktoren dabei eine Rolle spielten, inwiefern sich Erinnerung in Israel und Gedenken in Deutschland voneinander unterscheiden, wird die Historikerin, Autorin und Kuratorin Susanne Y. Urban, Mitarbeiterin der Internationalen Schule für Holocaust-Studien in Yad Vashem in Jerusalem, am Mittwoch, 16. April, vorstellen. Unter anderem mit Fotos und Zitaten wird sie unter dem Titel "Zachor - Erinnere Dich!" einen facettenreichen Zugang sowie einen tiefen Einblick in das Thema ermöglichen.Der kostenfreie Vortrag in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge um 20 Uhr richtet sich an die breite Öffentlichkeit und will parallel zur aktuellen Synagogen-Ausstellung "Zionismus in der Musik" auf das 70-jährige Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 vorbereiten. Ferner stehen die Veranstaltung und die Ausstellung im Zusammenhang mit dem 60. Gründungsjahr des Staates Israel am 14. Mai 1948.Projekte sind bis 2011 angelegt

Auf Initiative des Kulturamtes und der Stadtverwaltung werden im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht vom 9. November 2008 an verschiedene Projekte und öffentliche Veranstaltungen in Wittlich realisiertin, die zurzeit bis Anfang 2011 angelegt sind. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den Wittlicher Grund- und weiterführenden Schulen, den Eifel-Kulturtagen, Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage Bernkastel, der Jüdischen Kultusgemeinde Trier, der Jugend- und Präventionsarbeit der Kreisverwaltung, dem Emil-Frank-Institut, dem Haus der Jugend, dem Arbeitskreis Jüdische Gemeinde Wittlich, der Stadtbücherei, den Beigeordneten und mit Yad Vashem.

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