Widerstand aus der Vulkaneifel

Bürgermeister Wolfgang Schmitz lässt sich von den vom Innenminister angekündigten Fusion von Verbandsgemeinden nicht verunsichern. Er tritt weiter für die Eigenständigkeit der VG Manderscheid ein. Viele Verbandsgemeinden seien mit den Plänen des Ministers nicht einverstanden, sagt er.

 Klares Bekenntnis zur Eigenständigkeit: 40 Vertreter der VG Manderscheid nahmen im Mai an einer Demonstration gegen die Auflösung der Verbandsgemeinden auf Schloss Hambach teil. Foto: privat

Klares Bekenntnis zur Eigenständigkeit: 40 Vertreter der VG Manderscheid nahmen im Mai an einer Demonstration gegen die Auflösung der Verbandsgemeinden auf Schloss Hambach teil. Foto: privat

 Überreste des Widerstands in den Blumenkästen am Rathaus.TV-Foto: Marion Maier

Überreste des Widerstands in den Blumenkästen am Rathaus.TV-Foto: Marion Maier

Manderscheid. Bürgermeister Wolfgang Schmitz kann sich nicht vorstellen, dass angesichts der jüngsten Ankündigungen von Innenminister Karl-Peter Bruch zur Kommunalreform (der TV berichtete) ein Umdenken in der VG Manderscheid einsetzen könnte. Die Manderscheider haben eine Fusion bislang rigoros abgelehnt.

Die Frage, ob Schmitz angesichts des vom Innenminister angekündigten Fusionszwangs glaube, dass sich daran etwas ändern könnte, beantwortete Schmitz im Interview schlicht mit "Nein".

Bruch hatte Ende vergangener Woche angekündigt, dass die 32 von seinem Ministerium ausgewählten Verbandsgemeinden mit weniger als 12 000 Einwohnern notfalls per Gesetz bis 2014 "zwangsverheiratet" werden sollen. Die VG Manderscheid mit rund 8000 Einwohnern gehört im Kreis Bernkastel-Wittlich neben den Verbandsgemeinden Neumagen-Dhron, Thalfang und Kröv-Bausendorf zu den "Auserwählten".

Bislang trafen in Manderscheid jegliche Fusionsaufforderungen auf Widerspruch. Der Manderscheider Stadtrat hatte die Fusion als bürgerfern bezeichnet und den Bürgermeister in einer Resolution aufgefordert, den Innenminister zu einer öffentlichen Diskussion einzuladen.

Alle Fraktionen des VG-Rats inklusive des Bürgermeisters mit Ausnahme der SPD hatten sich leidenschaftlich für den Erhalt der Eigenständigkeit ausgesprochen. Die Einzigartigkeit der VG durch ihre Größe, ihre topografische Besonderheiten und ihre touristische Attraktivität sowie die jetzige Bürgernähe wurden als Gründe angeführt. Ebenso das Fehlen eines passenden Fusionspartners. Von der Mentalität und der Kreiszugehörigkeit passe nur Wittlich-Land. Eine fusionierte VG mit 30 000 Einwohnern und 430 Quadratkilometern sei jedoch zu groß, hatte Schmitz argumentiert. 40 Vertreter der VG Manderscheid hatten zudem an einer Demonstration gegen die Auflösung der Verbandsgemeinden am Schloss Hambach teilgenommen (siehe Foto). Für die Zukunft will Schmitz mit den neu gewählten Gremien abstimmen, wie sie sich für die Eigenständigkeit der VG einsetzen wollen.

Minister Bruch hatte, ohne Namen zu nennen, im Gespräch mit unserem Mainzer Korrespondenten von zwei Verbandsgemeinden gesprochen, die den Fusionsplänen besonders ablehnend gegenüberstehen. Schmitz hingegen spricht von vielen Verbandsgemeinden, die mit den Plänen der Regierung nicht einverstanden sind. Der Regierung lägen viele entsprechende Stellungnahmen vor.



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