Wie Briefe von A nach B kommen

Salmtal/Trier · Die Klasse 8c der Integrierten Gesamtschule Salmtal hatte im Rahmen des KLASSE!-Projekts einen Ausbildungs-Informationstag bei der Deutschen Post gewonnen und durfte zudem das Briefzentrum im Trierer Hafen besichtigen.

 Gruppenbild mit Postautos: Die Klasse 8c der Integrierten Gesamtschule Salmtal bei ihrer Besichtigung des Briefzentrums in Trier. Foto: privat

Gruppenbild mit Postautos: Die Klasse 8c der Integrierten Gesamtschule Salmtal bei ihrer Besichtigung des Briefzentrums in Trier. Foto: privat

Foto: Björn Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Salmtal/Trier. Bisher hatten die Achtklässler aus Salmtal mit dem Begriff FKEP nicht viel anfangen können - seit ihrem KLASSE!-Gewinn wissen sie, dass die gute alte Berufsbezeichnung Briefträger ausgedient hat und nun Fachkraft für Kurier-, Express- und Postzustellungen heißt. Und weil bei der Post alles abgekürzt wird, ist es eben der FKEP.
Was man mitbringen muss, um einmal FKEP zu werden, erläuterte ihnen Ottmar Becker, der Ausbildungsleiter des Briefzentrums Trier. Bis zu acht Azubis werden im Bereich des Briefzentrums möglichst heimatnah parallel ausgebildet, durchlaufen während diesen zwei Jahren alle Bereiche der Zustellung, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Zustellfahrzeug. Mit zwei Filmen - einer davon von den Trierer Azubis selbst gedreht und produziert - erläuterte Becker den Arbeitsalltag der Post-Azubis. "Wer gerne an der frischen Luft arbeitet, eine gute Sportnote hat, freundlich im Umgang mit den Kunden ist und gerne im Team arbeitet, ist bei uns richtig", sagte Becker.
Die IGS-Schüler hatten sich im Unterricht schon sehr intensiv mit dem Thema Berufsvorbereitung befasst, hatten schon einige Betriebe - auch im Rahmen von Praxistagen - besichtigt und konnten nun mit einem Fragebogen auch das Berufsbild des FKEP sowie die Einblicke in das Unternehmen Post evaluieren.
"Die Schüler waren sehr begeistert vom Betrieb, vor allem was die Größe des Briefzentrums und die vielen Maschinen betrifft", sagt Deutschlehrerin Jutta Okfen. Sie hatte sich beim KLASSE!-Projekt für den Infotag beworben - und war als Gewinnerin gezogen worden. Diese Einschätzung der Lehrerin spiegelt sich auch in den Schülermeinungen wider: "Ich fand die Vorstellung des Berufes interessant, da Ausbildungsleiter Becker nicht nur wichtige Informationen vorgetragen hat, sondern auch, weil man in dem von den Auszubildenden gedrehten Film die vielfältige Ausbildung gut nachvollziehen konnte." Ein Klassenkamerad meinte: "Ich bin von der Logistik überrascht, wie viele Briefe da jeden Tag versendet werden."
Diesen Bereich sahen die Schüler im Anschluss an die Ausbildungs-Informationen, denn zum Gewinn gehörte auch eine Führung durch das Briefzentrum in Trier, das für den gesamten Postleitzahlenbereich 54, aber auch alle Post aus und nach Luxemburg zuständig ist und wo täglich bis zu 30 000 Briefe verarbeitet werden.
Und den Salmtaler Schülern wurden beeindruckende Zahlen präsentiert: 1400 Jugendliche werden jedes Jahr bundesweit bei der Post ausgebildet, die meisten als FKEP. Beeindruckt waren die Schüler auch von anderen Zahlen: 86 000 Briefzusteller sind mit 32 000 Fahrzeugen unterwegs und stellen 64 Millionen Briefe täglich zu. Dazu kommen noch 13 000 Paketzusteller, die pro Jahr rund eine Milliarde Päckchen und Pakete zu den Adressaten bringen.
Durch die detaillierten Informationen sowie die Besichtigung wurde bei einigen Schüler das Interesse an der FKEP-Ausbildung geweckt. "Eine Schülerin hätte am liebsten die Briefe, die einzeln per Hand nach Postleitzahlen eingeordnet werden, sortiert. Aus ihren Augen sprühte regelrecht die Freude, das einmal ausprobieren zu dürfen", sagte Lehrerin Okfen. Und die gibt dem KLASSE!-Gewinn eine sehr gute Note: "Insgesamt empfinde ich es immer wieder als Gewinn, wenn man Schülern Gelegenheit gibt, Einblick in Berufe zu bekommen und sie über den Tellerrand der üblichen Berufswünsche hinausblicken zu lassen." BP

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