"Wir müssen um unsere Schule kämpfen"

24 von 200 Einwohner folgten der Einladung von Ortsbürgermeister Erhard Rosenbaum zur Bürgerversammlung in Oberscheidweiler, wo es vor allem um die Zukunft der Grundschule ging. Anschließend tagte der Ortsgemeinderat und blickte stolz auf das umgesetzte Acht-Punkte-Programm zurück.

Oberscheidweiler. (ks) Hat die Grundschule für die Orte Ober- und Niederscheidweiler sowie das im Kreis Daun gelegene Strohn noch eine Zukunft? Das war die bewegende Frage bei der Bürgerversammlung in Oberscheidweiler. Hintergrund: Zum Ende des Schuljahrs geht die bisherige Schulleiterin in den Ruhestand und zudem verlässt eine weitere Lehrkraft die Schule, die Räume an zwei Standorten betreibt: in Strohn und Niederscheidweiler. Bislang hat sich niemand auf die ausgeschriebene Schulleiterstelle beworben. Für die kommmenden Schuljahre werden jeweils nur fünf neue Kinder aus Ober- und Niederscheidweiler eingeschult. Die zuständige Verbandsgemeinde Daun will die Schule schließen. Denn die benachbarte Grundschule in Hasborn hat noch genug Kapazitäten, um die fünf Kinder aus Ober- und Niederscheidweiler aufzunehmen. Soweit die Fakten, die der Manderscheider Verbandsbürgermeister Wolfgang Schmitz in der Versammlung vortrug. Gemeinde fordert langfristiges Konzept

 Ortsbürgermeister Erhard Rosenbaum diskutiert mit Bürgern aus Oberscheidweiler über die Zukunft ihres Dorfs. TV-Foto: Klaus Schmitz

Ortsbürgermeister Erhard Rosenbaum diskutiert mit Bürgern aus Oberscheidweiler über die Zukunft ihres Dorfs. TV-Foto: Klaus Schmitz

Gegen die Schließung der Schule rührt sich aber Widerstand: "Wir müssen um unsere Schule kämpfen" und "die tolle Gemeinschaft von Schule und Eltern darf nicht aufgegeben werden", gaben die Bürger zu bedenken. "Wir haben nichts zu sagen, weil die Entscheidung anderswo fällt. Deshalb sollten wir bei der Schulaufsichtsbehörde ADD ganz energisch ein verbindlich abgestimmtes langfristiges Konzept für unsere Kinder verlangen, dass bereits ab dem kommenden Schuljahr greift", forderte Ortsbürgermeister Erhard Rosenbaum. Dieser Forderung folgte der Ortsgemeinderat in seiner anschließenden Sitzung mit einem einstimmigen Beschluss.Weiteres Thema der Gemeinderatssitzung war der Betriebsplan des Gemeindewalds. Dort soll mehr Holz geschlagen werden und das Forstamt soll für die angestrebten Waldkäufe der Gemeinde eine Bewertung erstellen. Als Erfolg darf verbucht werden, dass das im Herbst 2003 beschlossene Ach-Punkte-Programm abgearbeitet ist: Die neue Schutzhütte steht, die Pflanzbeete haben "Pflege-Paten", Straßenrinnen und Gehwege sind sauber, die Wiesentäler zugänglich, das Bürgerhaus "in Schuss", die Kirmes wieder Jahreshöhepunkt und der Männerchor probt regelmäßig. Zudem gibt es auf der Homepage des Orts unter www.oberscheidweiler.de eine Auflistung noch freier Baugrundstücke und die auf dem Gemeindehaus installierte Photovoltaikanlage beschert zusätzliche Einnahmen. Die Aufgaben für die nächsten zwei Jahre: Mitarbeit der Jugend mobilisieren, Verbesserung der Verkehrs- und Wanderwege, Aktionen im Dorfgemeinschaftshaus, Sanierung des Bauhofs Krämer sowie diverse Altbauten und ein Tanzkurs.

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