Wittlich: Zwei Tote bei Familiendrama

Wittlich · Bei einem Familiendrama ist in Wittlich am frühen Samstagmorgen eine 48-jährige Frau in ihrer Wohnung erstochen worden. Mutmaßlicher Täter war der getrennt von ihr lebende Ehemann.

Nach dem Gewaltverbrechen tötete sich der 50-jährige Mann selbst. Zuvor hatte es in der Wohnung der Frau nach den Ermittlungen der Polizei einen Streit gegeben, der offenbar eskaliert ist. Der Bruder der Frau hatte gegen vier Uhr die Polizei alarmiert. Er wurde bei der Auseinandersetzung ebenfalls verletzt. Nach Polizeiangaben war das Ehepaar, beide stammten aus Rumänien, noch nicht lange verheiratet. In der Vergangenheit habe es aber schon häufige Streit gegeben, deswegen wohnten beide in getrennten Wohnungen. Die Ermittlungen dauern an. Am Sonntag sollen die beiden Leichen obduziert werden. Rolf Seydewitz

Familiendrama in Wittlich endet tödlich

Christian Soulier, Mordermittler bei der Kriminalinspektion Trier und Staatsanwalt Dr. Eric Samel waren am Samstagmorgen vor Ort. Die Ermittler hatten am Morgen auf TV-Nachfrage bestätigt, dass es zwei Tote und einen Verletzten gebe. Zunächst war unklar gewesen, ob es sich um das Mieterpaar oder eine Frau und ihren Bruder handelt.

Die Wohnung, in der ein Ehepaar erst Anfang des Jahres eingezogen war, liegt im ersten Stock. Durch den Treppenflur nach draußen war am Morgen eine Blutspur zu sehen, die die Spurensicherung auch gekennzeichnet hat. Ein Nachbar erzählte, er habe von einem Drama nebenan nichts mitbekommen. "Aber morgens habe ich als erstes festgestellt, dass meine Leiter verschwunden ist und am Zaun zu den Nachbarn lehnt. Das kam mir seltsam vor. Dann läutete es und ein Kripobeamter fragte mich, ob mir etwas aufgefallen sei. Er hat dann Fotos von der Leiter gemacht."

Andere Nachbarn in Nebenhäusern hatten von einem Schrei berichtet, den sie um 3.28 Uhr hörten. "Ich habe extra auf die Uhr gesehen", sagt ein Mann, "Wir haben erst gemeint, es sei eine Art Party im Gange mit lauten Jugendlichen." Eine Frau hat gemerkt, dass der Bewegungsmelder der Haustür gegenüber ansprang: "Da waren zwei junge Männer draußen, einer ohne Hemd. Was sie geredet haben, habe ich aber nicht verstanden."

Dann seien gleich Notarzt und Krankenwagen gekommen. "Es soll alles voller Blut sein. Die Schreierei war ganz schlimm. Dann kam noch ein Hilfeschrei, dann war Ruhe, wie abgeschnitten." Ein Bewohner des Hauses, in dem das Drama stattfand, berichtete fassungslos: "Ich habe nichts mitbekommen. Im Flur ist noch Blut. Ich kann nichts sagen. Ich will der Polizei nicht vorgreifen." Sonja Sünnen

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