Wittlich investiert ins Festtagsgeschäft

Klein aber fein soll weiter das Motto des Wittlicher Weihnachtsmarktes sein, den die Stadtverwaltung und der Verein Stadtmarketing jährlich möglich machen. Die jährlichen Kosten liegen bei rund 30 000 Euro, davon 22 000 aus dem Budget des Vereins.

Wittlich. (sos) Die Kulisse des historischen Marktplatzes mit dem Alten Rathaus ist unbezahlbar. Dennoch muss die Stadt kräftig investieren, damit ab dem heutigen Freitag, 27. November bis zum 20. Dezember, auch Wittlich mit einem Weihnachtsmarkt werben kann. Mit 50 000 Euro wird der Stadtmarketingverein jährlich von der Stadt unterstützt. Allein 22 000 Euro davon fließen in die Budenstadt mit Auf- und Abbau nebst Beleuchtung, Strom, Müllentsorgung, Werbung und Gebühren.

Zusätzlich gibt die Stadtverwaltung laut Karsten Mathar, Stadtmarketing, 7000 Euro fürs Rahmenprogramm von Musik bis Ponyreiten aus - und sie sorgt für den Baumschmuck.

Als Einnahmen (Standmiete) werden 5500 Euro genannt: ein Minusgeschäft. Versuche, den Markt als größere Veranstaltung zu beleben, gab es viele: Die Firma Bungert engagierte sich über mehrere Jahre mit großen Weihnachtszelten und zwei Weltrekordversuchen (Riesenstollen, gigantischer Weckmann), es gab ein großes kostenloses Kinderprogramm mit Theater, Bastelangeboten, Nikolausstiefelaktion, es wurde zur Apres-Ski-Party mit Open-Air-Kino eingeladen, der Markt selber zog vom Platz an der Lieser zurück auf den Marktplatz, und drei Mal hieß es "Wittlich leuchtet".

Noch spektakulärere Ideen, etwa eine künstliche Eisbahn (15 000 Euro plus Strom) schienen von vorneherein zu teuer.

Geblieben sind die Klassiker: Kinderkarussell, Glühwein, Waffeln und sonstige Verzehrstände, Verkaufsangebote vom Adventskranz bis zum Selbstgestrickten plus Musik, Schwedenfeuer und Ponyreiten.

Spektakuläre Aktionen sind vorerst nicht mehr geplant. "Das geben die Finanzen nicht her", erklärt Karsten Mathar. Er sieht den Markt als stimmungsvolles Angebot, das ins Veranstaltungsportfolio einer Stadt wie Wittlich einfach dazugehöre. Dabei dürfe man Wittlich nicht vergleichen mit Trier oder Bernkastel-Kues. Das seien touristisch interessantere Städte, die die professionellen Betreiber aufsuchten, die sich zum Teil ihr Engagement auch bezahlen ließen oder Ausfallpauschalen forderten. Dazu gebe es die ortsbezogenen Wochenendmärkte wie in Manderscheid mit semiprofessionellen Anbietern, die aber keine vier Wochen an einem Ort öffnen könnten.

Die 23 Tage Weihnachtsmarkt, täglich von 11 bis 19.30 Uhr, seien in Wittlich Wunsch der Standbetreiber. In diesem Jahr sind es insgesamt 15, davon neun über die ganze Zeit. Die restlichen sechs teilen sich die "Wechselhütte", etwa Maltester, Möhnen, Grundschule Bombogen und Wilma.

Natürlich gibt es dazu die Traditionsgeschäfte der Innenstadt, die die Markteröffnung am Wochenende mit einem verkaufsoffenen Sonntag begleiten. In 19 Geschäften gibt es dazu Rubbellose, die die Glücksmärkchen der Vergangenheit abgelöst haben. Wer drei hängende Scherlschweine freikratzt, hat einen von 158 Preisen gewonnen. Auch das ist eine Extra-Investition, die der Wittlicher Kundschaft vor dem Weihnachtsfest zugutekommen soll.

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