Wo für Jung und Alt die Musik spielt

Wittlich-Bombogen · TV-Serie zu den Wittlicher Stadtteilen: Bombogens Ortsvorsteher wünscht sich die Selbstständigkeit.

 Der zweitgrößte Wittlicher Stadtteil aus der Vogelperspektive: In Bombogen leben knapp 1400 Menschen. Foto: Portaflug

Der zweitgrößte Wittlicher Stadtteil aus der Vogelperspektive: In Bombogen leben knapp 1400 Menschen. Foto: Portaflug

Foto: (m_wil )

Wittlich-Bombogen Einst selbstständige Dörfer, seit 1969 durch Eingemeindung Stadtteile Wittlichs haben sich Wengerohr, Bombogen, Lüxem, Neuerburg und Dorf doch ihre Besonderheiten erhalten. Der TV hat den jeweiligen Ortsvorstehern identische Fragen gestellt und druckt die Antworten nun in Form einer kleinen Serie. Den Anfang macht Hermann Josef Krämer, dessen Stadtteil Bombogen eine rasante Entwicklung mitgemacht hat und zum zweitgrößten Stadtteil wuchs. Es gibt unter anderem ein reges Vereinsleben mit einem Musikverein, der in diesem Jahr Jubiläum feiert und auch in Wittlich etwa beim Fastnachtsumzug nicht wegzudenken ist. Welche Entwicklungen in Ihrem Stadtteil halten Sie aktuell für besonders bemerkenswert?Hermann Josef Krämer Die unerwartet hohe Nachfrage nach Baustellen in unserem neuen Neubaugebiet, es wurden fast alle Baustellen innerhalb von zwölf Monaten verkauft. Die demografische Entwicklung macht ja auch vor Wittlichs Stadtteilen nicht Halt, jedoch bleiben sie interessante Wohnorte für viele: Wie können Sie darauf reagieren? Wo haben Sie eventuell noch Kapazitäten? In welchen Größen? Inwieweit sind sie an örtliche Grenzen des Wachstums angelangt?Krämer Die demografische Entwicklung macht vor dem Stadtteil Bombogen nicht halt. Aber zumindest was die Neuansiedlungen betrifft, wächst der Stadtteil weiter durch die Nähe zum Mittelzentrum Wittlich. Derzeit gibt es fast keine Kapazitäten mehr, der Stadtrat hat die Verwaltung beauftragt, Vorschläge für das gesamte Stadtgebiet zur mittelfristigen Raumentwicklung zu erarbeiten. Hier wird sich der Ortsbeirat zur gegebenen Zeit mit in die Entwicklungsvorstellungen einbringen. Zuhause alt werden ist ebenfalls ein Thema: Was glauben Sie, hat Ihr Ort im Hinblick auf diese Thematik Besonderes zu bieten?Krämer Neben Angeboten für unsere Senioren, wie Sport, eine Seniorengruppe, ist die Anbindung durch den Rufbus ins Stadtzentrum ein wichtiger Baustein im Gesamtangebot. Dieses Thema steht auch auf der Agenda für das Jahr 2017, die im Ortsbeirat beraten wird. Und für die Zukunft ist die Jugend wichtig: Was kann Ihrem Stadtteil noch für junge Menschen geboten werden?Krämer Bombogen ist hier sehr gut aufgestellt: Neben dem Angebot der offenen Jugendarbeit im Jugendraum gibt es ein breites Angebot für Jugendliche. Ob in der Feuerwehr, im Musikverein, bei dem sehr viele Jugendliche mitmachen und dem breiten Angebot des SFC, dort sind vor allem im Bereich Tischtennis viele Jugendliche aktiv, oder dem Tennisverein; Bombogen bietet den Jugendlichen eine breite Palette der Freizeitgestaltung an. Was steht in diesem Jahr, in unmittelbarer Zukunft an nennenswerten Projekten noch an?Krämer Unmittelbare örtliche Projekte werden erst in den ersten Sitzungen des Ortsbeirates diskutiert. Die Fortführung von Einzelprojekten, wie die Weiterentwicklung des ,Naschgartens', der Veranstaltung ,Advent im Hof' sind uns aber besonders wichtig. Welche ehrenamtlichen Aktionen und Engagements zeichnen Ihren Stadtteil besonders aus?Krämer Die aktive Mithilfe bei Einzelprojekten, ob Umwelttag, Naschgarten oder aber auch die vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten unserer Bürger in den Vorständen der Vereine sowie die Übernahme von Ausbilder- und Trainerfunktionen. Welches Ärgernis gibt es noch aus Ihrer Sicht, was leider nicht - oder doch - behoben werden kann?Krämer Der Ausbau der Berlinger- und Raiffeisenstraße. Leider hat die Stadt aber hier nicht die Planungshoheit, sondern der LBM. Der Zustand der Straße ist sehr schlecht. Der Ortsbeirat hofft auf einen baldigen Ausbau. Ein weiterer Punkt ist der Ausbau des schnellen Internets, hier hoffen wir ebenfalls auf baldige Verbesserung. Inwieweit sind Sie eigentlich von der Flüchtlingsthematik betroffen?Krämer Bombogen ist praktisch nicht betroffen. Hier lebt eine Familie. Man stelle sich vor, Sie können sich etwas für Ihren Stadtteil wünschen, es darf auch unrealistisch sein: Was wäre denn das?Krämer Mein Wunsch: Bombogen wäre eine selbstständige Gemeinde. Mit dem Gewerbegebiet in Wengerohr - auf dieser Seite der Bahn und Bombogener Gemarkung - hätten wir ein Steueraufkommen, das viele Wünsche zulassen würde. Leider ein Traum!Es gibt ja immer unendliche Geschichten, also Projekte, die seit Jahren geplant sind, aber einfach nicht in die Gänge kommen: Was wäre da für Ihren Stadtteil womöglich zu nennen?Krämer Seit 16 Jahren setzt sich der Ortsbeirat für die Verbindungsspange ein. Hier hoffen wir, dass durch eine Entscheidung in diesem Jahr mittelfristig eine deutliche Verkehrsentlastung in der Ortslage realisiert wird. Bitte vervollständigen Sie die Sätze: ,Ich lade gerne mal die sogenannten Urwittlicher in meinen Stadtteil ein…Krämer … um ihnen bei einer Ortsführung unseren schönen Ort zu zeigen und unter dem Motto: Geschichte und Geschichtchen aus und über Bombogen ihnen Bombogen näherzubringen.Und: ,An Wittlich finden wir gut,…Krämer …dass es in unmittelbarer Nähe eine optimale Nahversorgung, ein hohes kulturelles Angebot und ein attraktives Umfeld zur Naherholung bietet.Und nicht zuletzt: Was ist eigentlich der Karnevalsruf Ihres Stadtteils?Krämer Helau! INFORMATIONEN ZU BOMBOGEN

Extra

Der im Jahre 940 erstmals als Bumaga urkundlich erwähnte Ort ist ursprünglich landwirtschaftlich geprägt. Insbesondere der Tabakanbau war lange eine Besonderheit. Ein umgebauter Tabakschuppen wird heute unter anderem als Jugendraum genutzt. Laut Statistik zählt man im Stadtteil rund 1365 Einwohner, die Zahl wächst, auch durch das aktuelle Neubaugebiet Hofflürchen II. Hermann-Josef Krämer (CDU) ist seit 1999 und damit im 18. Jahr Ortsvorsteher. Der Angestellte ist Jahrgang 1954 und sozusagen der dienstälteste Ortsvorsteher der Wittlicher Stadtteile.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort