Zu neuem Leben erweckt

GROSSLITTGEN. Großer Bahnhof für kleinen Bach. An die 150 Gäste haben sich am Dörrbach zwischen Großlittgen und Landscheid getroffen und den Abschluss der Renaturierungsmaßnahmen gefeiert.

Sie wollen sich engagieren, die Kinder der Grundschule Großlittgen, die Mitglieder des Angelsportvereins (ASV) Großlittgen und auch immer mehr Großlittger Bürger interessieren sich spätestens seit Freitagnachmittag für den Dörrbach. Die Renaturierungsmaßnahmen an dem knapp drei Kilometer langen Zufluss der Salm bei Großlittgen wurden den Bürgern vorgestellt. Der Dörrbach ist bislang von manchen Bürgern kaum wahrgenommen worden. "Ich wusste gar nicht, dass der Bach bis hierher geht", sagte ein ehemaliger Landwirt. "Wir haben uns bisher wenig befasst mit dem kleinen Bach", war von mehreren Einheimischen zu hören. "Aber jetzt sind wir aufmerksam geworden." Zwei Bachpatenschaften wurden geschlossen

Ortsbürgermeister Karl-Heinz Hubo zeigte sich erfreut über das gelungene Werk, dessen Kosten in Höhe von 400 000 Euro durch das rheinland-pfälzische Umweltministerium sowie aus Mitteln der Ausgleichsmaßnahme "Erweiterung Air Base Spangdahlem" finanziert wurden. Zwei Bachpatenschaften konnten geschlossen werden. Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid, hat mit Hildegard Stephany, Leiterin der Grundschule, und Bruno Völker, dem Vorsitzenden des Angelsportvereins (ASV) die Vereinbarung zur Übernahme einer Bachpatenschaft unterzeichnet. Joachim Gerke, Chef der Trierer Regionalstelle Wasserwirtschaft der SGD Nord, zeigte sich sicher, dass anfängliche Skeptiker in wenigen Jahren begeistert sein werden von der Atmosphäre, die vom renaturierten Dörrbach ausgehen werde. Mit dieser Maßnahme werde dem Bach die Chance gegeben, sich wieder in ein natürliches Gleichgewicht einzufinden. "Vielleicht feiern wir in fünf Jahren ein Bachfest im Schatten der Pflanzen und Bäume des Dörrbachs". Hervorgehoben wurde das Engagement vieler, stellvertretend nannte er Bürgermeister Schmitz und Günter Weins von der VG Manderscheid sowie Michael Schäfer von der SGD Nord. Manderscheid sei ein Leuchtturm in Sachen Gewässerschutz, betonte Gerke. Udo Reihsner vom Planungsbüro Max und Reihsner (Wittlich) stellte den Dörrbach als typischen Mittelgebirgsbach mit kleinem Einzugsgebiet, aber vielfältiger Nutzung vor. Bei starker Wasserführung habe sich der Bach tief in das Gelände eingegraben, hervorgerufen auch durch Begradigungen und Uferverbau. Durch das Regenrückhaltebecken, durch Einbau von lagestabilem Gesteinsmaterial, Abflachung der Uferböschungen sowie weiteren Maßnahmen soll die Gewässerstrukturgüte verbessert und die Erosionsschäden dauerhaft beseitigt werden. Kurzum: Der Dörrbach soll zu neuem Leben erweckt werden und in wenigen Jahren begehrter Lebensraum für eine vielfältigere Tier- und Pflanzenwelt werden. Die Veranstaltung wurde vom Musikverein Großlittgen und einer Flötengruppe der Grundschule begleitet.

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