Zusammen für die Eigenständigkeit

Bürgermeister Wolfgang Schmitz rief in der Manderscheider Stadtratssitzung alle dazu auf, sich für die Eigenständigkeit der Verbandsgemeinde einzusetzen. Über entsprechende Aktionen müsse intensiv diskutiert werden.

Manderscheid. Als Bürgermeister Wolfgang Schmitz in der Manderscheider Stadtratssitzung auf die jüngsten Äußerungen von Innenminister Karl Peter Bruch zur Kommunalreform und die entsprechende Berichterstattung angesprochen wurde, brach es aus ihm heraus: "Die Berichterstattung hat mich erschrocken, insbesondere der Kommentar von Herrn Giarra (Anmerkung der Redaktion: Das ist der Mainzer TV-Korrespondent). Da wurde der Eindruck erweckt, dass alles glatt über die Bühne geht, aber das ist die Unwahrheit!"

Schmitz hatte bereits im Vorfeld darauf hingewiesen, dass viele der 32 vom Innenministerium für eine Fusion ausgewählten Verbandsgemeinden nicht mit Bruchs Plänen einverstanden seien und entsprechende Stellungnahmen an die Regierung geschickt hätten (der TV berichtete). Bruch hingegen hatte lediglich von zwei Verbandsgemeinden gesprochen, die den Fusionsplänen besonders ablehnend gegenüberstünden.

Schmitz wies daraufhin, dass er keine Antwort von Bruch auf seinen Brief von vor sechseinhalb Monaten erhalten habe, in dem er um ein Gespräch über die Fusion gebeten habe. Auch auf die weitergeleitete Resolution des Manderscheider Stadtrats, der Schmitz dazu aufgefordert hatte, den Innenminister für eine öffentliche Diskussion einzuladen, habe er keine Antwort erhalten.

"Für uns ist die Situation unbefriedigend, unsere Möglichkeiten sind sehr bescheiden", sagte Schmitz. Für eine Fusion blieben nicht viele Möglichkeiten. Die Verbandsgemeinden Kyllburg und Daun gehörten nicht zum Kreis. Kröv-Bausendorf sei zur Mosel hin orientiert und komme deshalb nicht infrage. Wittlich-Land sei schon sehr groß, und der dortige Bürgermeister habe gesagt: "Wir brauchen euch nicht."

Die VG Manderscheid sei zwar mit 163 Quadratkilometern recht groß und liege auch mit ihren 21 Ortsgemeinden über dem üblichen Niveau von 15. Doch sei die Einwohnerzahl mit 8000 zu gering.

Schmitz: "Wenn es bei 10 000 bis 12 000 Einwohnern als Untergrenze für eine Fusion bleibt, haben wir schlechte Chancen."

Vor diesem Hintergrund rief er alle dazu auf, an einem Strang zu ziehen und in Zukunft intensiv zu diskutieren, welche Aktionen zu planen seien. Schmitz: "Für Manderscheid ist es ganz wichtig, dass die Verwaltung erhalten bleibt. Das Burgenfest beispielsweise ist sonst nicht mehr möglich."

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