Zwei Großprojekte für St. Bernhard

Wittlich · An der Pfarrkirche St. Bernhard sind die vergangenen 60 Jahre nicht spurlos vorübergegangen: Für rund 400 000 Euro wird die Kirche jetzt saniert. Derzeit ist der Glockenturm eingerüstet, das Dach wird neu gedeckt.

Wittlich. Ein Gerüst verhüllt derzeit den Glockenturm der Kirche St. Bernhard. Grund sind Arbeiten am Dach des 60 Jahre alten Gebäudes (siehe Extra). "Das Dach ist seit der Erbauung der Kirche nur teilrepariert worden", sagt Rolf Weber, stellvertretender Vorsitzender des Pfarrverwaltungsrats. Jetzt sei eine Grundsanierung nötig, um Folgeschäden zu verhindern. Von innen wurde das Dach bereits isoliert, "und wenn das feucht wird, zieht die Nässe in die Mauern", sagt Weber. Das gelte es zu verhindern, denn bisher habe das Mauerwerk keine Schäden diesbezüglich davongetragen.
Eingangstüren marode


Anders hingegen die Eingangtüren, die marode sind und ebenfalls saniert werden. Zudem sind Arbeiten am Glockenturm und die Erneuerung des Außenanstrichs im Bereich des St.-Bernhard-Fensters vorgesehen.
Weitere Arbeiten sind nicht geplant. "Die sonstige Konstruktion ist noch völlig in Ordnung", sagt Rolf Weber. Insgesamt kostet die Sanierung rund 400 000 Euro.
Finanziert wird diese Summe von der Pfarrgemeinde, die ihren Anteil durch Rücklagen in Höhe von 105 000 Euro und Kredite stemmt und durch einen Zuschuss des Bistums, der 60 Prozent der förderfähigen Kosten beträgt.
Anders als vom Pfarrverwaltungsrat geplant, wird das neue Dach nicht mit einer Photovoltaikanlage versehen, weil das bischöfliche Denkmalamt laut Weber sein Veto eingelegt hat.
Die ersten Gespräche zur Sanierung wurden bereits vor vier Jahren geführt, im Spätherbst sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Die Planung hat das Architekturbüro Berdi aus Bernkastel-Kues übernommen, das unter anderem auch die Sanierungen von St. Paul in Wittlich, der Abteikirche des Himmeroder Klosters und der Basilika St. Paulin in Trier geplant hatte.
Die Gottesdienste in St. Bernhard können während der Sanierung wie gewohnt stattfinden.
Auch die Fallerkapelle nahe der Justizvollzugsanstalt, die zur Pfarrei St. Bernhard gehört, wird in diesem Jahr saniert. Die Arbeiten an dem Gebäude aus dem Jahr 1718 werden in zwei Bauabschnitte gegliedert: Im Ersten wird die Dacheindeckung erneuert, der Dachstuhl nachgebessert, die beiden Portale und die Treppen restauriert sowie Klempner- und Blitzschutzarbeiten vorgenommen. Im zweiten Abschnitt, der voraussichtlich im nächsten Jahr beginnt, wird die Kapelle trockengelegt und der Außenputz erneuert.
Die Planung hat der Architekt Kurt Eckstein aus Bergweiler übernommen. Die Kosten liegen bei rund 115 000 Euro, davon fallen 60 000 Euro auf den ersten Bauabschnitt. Diese werden zu einem Viertel vom Bistum getragen, durch Rücklagen der Pfarrgemeinde und durch einen Zuschuss der Pfarrei St. Markus. "Da sind wir in guten Händen", sagt Pfarrverwaltungsrats-Vize Rolf Weber über die Nachbargemeinde. Zudem gibt es einen Zuschuss von der Stiftung der Stadt Wittlich sowie von der Volksbank und der Sparkasse.Extra

Die Pfarrkirche wurde unter Leitung von Dechant Karl Thommes vom Kölner Dombaumeister Willy Weyres geplant und zwischen 1953 und 1955 gebaut. Sie wurde unter den Schutz ihres Pfarrpatrons, des heiligen Bernhard von Clairvaux gestellt. Die feierliche Benediktion erfolgte am 9. Oktober 1955. Der Kirchenraum gliedert sich in ein Hauptschiff und ein rechts daneben gelegenes Seitenschiff. Angeschlossen an dieses Seitenschiff steht der Turm, in dem das vierstimmige "Salve Regina"-Geläut untergebracht ist. Der ehemalige Hauptaltar dient heute als Hochaltar und wurde im Zuge einer Sanierung im Jahre 2000 durch eine Altarinsel mit dem Zelebrationsaltar und einem neuen Ambo ergänzt. Die Altäre und der Ambo wurden vom Wittlicher Bildhauer Hans Scherl gefertigt. Im Jahr 2000 wurde ebenfalls von Hans Scherl das Taufbecken aus hellem Sandstein hergestellt und im hinteren Teil der Kirche aufgestellt. Das Kreuz über dem Hochaltar, eine wertvolle Schnitzarbeit von 1648, wurde von der Pfarrei St. Markus gestiftet. In der Rückwand der Kirche befindet sich ein mächtiges, halbrundes Beton-Glas-Fenster des Künstlers Eduard Pastor. red/will

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