Zwei Städte, zwei Wege, ein Termin

Am Sonntag ist verkaufsoffener Sonntag in Wittlich und Bitburg. Während die Bitburger in der Kernstadt die Läden öffnen und im Industriegebiet Autos präsentieren, meiden die Wittlicher die Kombination aus Ausstellung und Ladenverkauf.

 Wie bekomme ich eine Innenstadt voll? Das ist das Ziel in Bitburg (rechts) und Wittlich (links). Die Antwort auf diese Frage fällt in beiden Städten unterschiedlich aus. Fotos: TV-Archiv

Wie bekomme ich eine Innenstadt voll? Das ist das Ziel in Bitburg (rechts) und Wittlich (links). Die Antwort auf diese Frage fällt in beiden Städten unterschiedlich aus. Fotos: TV-Archiv

Wittlich/Bitburg. Wohl weniger als 30 Minuten Fahrtzeit trennen Bitburg und Wittlich. Eine Kleinigkeit, könnte man denken. Doch die beiden räumlich benachbarten Mittelzentren gehen ganz unterschiedliche Wege, wenn es um besondere Aktionen der Händler geht. Was die einen für eine gute Idee halten, gilt bei den anderen als kontraproduktiv.

Es gibt derzeit noch nicht einmal eine Absprache bei den Terminen. Und so finden am Sonntag in beiden Städten verkaufsoffene Sonntage statt. In der Bierstadt, weil am Wochenende die Autohändler auch zum Auto-Festival einladen. In der Säubrennerstadt, weil es keine Terminkollision mit der Wirtschaftswoche Wittlich geben soll. Die findet am dritten Septemberwochenende statt.

"Wir haben da schlechte Erfahrungen gemacht", sagt Kar sten Mathar vom Verein Stadtmarketing über die Verquickung von Veranstaltung und Ladenöffnung. Bei der vorletzten Wirtschaftswoche habe es zeitgleich einen verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt gegeben, sagt Mathar. Das habe sich nicht bewährt.

Deshalb sei der Termin in diesem Jahr eine Woche vor den Beginn der Ausstellung gelegt worden. Zudem gibt es nicht wie beispielsweise im Vorjahr eine Auto-Ausstellung auf den Rommelsbach-Parkplätzen. "Dafür ist aber Tag der offenen Tür in der Justizvollzugsanstalt", sagt Mathar.

Dass zeitgleich in Bitburg ein verkaufsoffener Sonntag stattfindet, sei in Wittlich nicht bekannt gewesen. "Wir haben unsere Termine frühzeitig bekanntgegeben", sagt Mathar. Dabei habe man darauf geachtet, dass es keine Terminkollisionen mit Bernkastel-Kues oder Trier gibt.

Die Verbindung von Ausstellung und verkaufsoffenem Sonntag hat sich dagegen in Bitburg bewährt, sagt Edgar Bujara, Vorsitzender des Bitburger Gewerbevereins. Sowohl beim Beda-Markt im Frühjahr als auch beim Auto-Festival im Herbst. "Wir haben gesehen, dass beide Veranstaltungen voneinander profitieren", sagt Bujara. 29 Vertragshändler und 36 Auto- und Zubehörhändler zeigen ihr Angebot. Daneben gibt es zahlreiche Aktionen und Spiele auf der Bitburger Automeile. Die Konkurrenz der beiden Termine am Wochenende hält der Gewerbevereinschef für unglücklich. Bujara: "Natürlich wäre es besser, wenn beide Veranstaltungen nicht am selben Tag stattfinden würden." Er und seine Kollegen vom Gewerbeverein wären sicher dabei, wenn es einen Abstimmungstermin mit den Wittlichern geben würde.

Siehe auch Bericht Seite 10

Meinung

Gesprächsbedarf

Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob die Wittlicher oder Bitburger als erste ihren Termin für ihren verkaufsoffenen Sonntag festgelegt haben. Fakt ist, dass die einen nicht darauf geachtet haben, was die anderen machen. Und das bei der räumlichen Nähe der beiden Städte, die durch die Autobahn fahrtechnisch näher zusammengerückt sind. Damit haben sich auch die Einzugsgebiete erweitert. Sie überschneiden sich heute sogar. Und da niemand gleichzeitig in zwei Läden kaufen kann, wird die Entscheidung lauten, entweder in die eine oder die andere Stadt zu fahren. Bei besserer Kommunikation hätte sie wohlmöglich gelautet, an einem Wochenende in die eine und am anderen Wochenende in die andere zu fahren. Es besteht somit Gesprächsbedarf. h.jansen@volksfreund.de

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