Nach Bombenfund in Bitburg: heute Entschärfung

Gestern entdeckten Bauarbeiter bei Ausschachtungsarbeiten in der Bitburger Philipp-Reis-Straße eine zweieinhalb Zentner schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Heute müssen alle Menschen im Umkreis von 300 Metern um die Fundstelle ihre Häuser räumen, damit der Blindgänger entschärft werden kann - rund 1500 Menschen sind betroffen.

 Rund um die Stelle (kleiner Kreis), wo die 2,5-Zentner-Bombe (kleines Foto) in der Philipp-Reis-Straße gefunden wurde, hat der Krisenstab im Umkreis von 300 Metern ein Evakuierungsgebiet eingerichtet (großer Kreis). TV-Foto: Manfred Reuter; Grafik: Stadtverwaltung Bitburg

Rund um die Stelle (kleiner Kreis), wo die 2,5-Zentner-Bombe (kleines Foto) in der Philipp-Reis-Straße gefunden wurde, hat der Krisenstab im Umkreis von 300 Metern ein Evakuierungsgebiet eingerichtet (großer Kreis). TV-Foto: Manfred Reuter; Grafik: Stadtverwaltung Bitburg

Bitburg. "Bombenfund in der Philipp-Reis-Straße: Sie werden aufgefordert, ihre Wohnung bis 17 Uhr zu verlassen": Handzettel mit diesem Eingangssatz wurden gestern im Evakuierungsgebiet verteilt. "So sind alle schon mal vorgewarnt", sagt Erich Grün, Leiter des Ordnungsamts."Um eine möglichst geordnete und unaufgeregte Evakuierung der rund 1500 betroffenen Menschen sicherzustellen, haben wir uns im Krisenstab entschieden, die Bombe erst heute zu entschärfen", erklärt Bürgermeister Joachim Streit. Rund 200 Leute von Polizei, den Rettungs- und Hilfsdiensten und der Stadt werden dafür heute im Einsatz sein.

Notaufnahme-Quartier: Schulzentrum St. Matthias

Weiterer Vorteil des einen Tags Aufschub: Das von langer Hand vorbereitete Handballspiel vom TV Bitburg gegen den Bundesliga-Vierten VfL Gummersbach konnte wie geplant gestern Abend in der ausverkauften Edith-Stein-Hauptschule über die Bühne gehen (Bericht folgt). Hinzu kommt: Da auch drei Seniorenwohnheime mit 160 Bewohnern betroffen sind, hofft der Krisenstab, dass so einige der Senioren bis 17 Uhr von ihren Angehörigen abgeholt werden können und nicht ganz so viele Krankentransporte anfallen. Bis zur Entschärfung wird die Bombe rund um die Uhr von der Polizei bewacht.

Der zweieinhalb Zentner schwere Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ist Bauarbeitern bei Ausschachtungsarbeiten für ein Privathaus auf die Baggerschaufel geraten. "Bombe und Zünder sind in einem sehr guten Zustand, so dass wir keine Schwierigkeiten erwarten", sagt Horst Lenz vom Kampfmittelräumdienst. Und ergänzt: "Gelacht wird aber immer erst hinterher."

Das nahe gelegene Cascade-Bad ist von der Evakuierung nicht betroffen, der Badebetrieb läuft wie gewohnt. Nur kann ab 17 Uhr nicht mehr der Parkplatz über den Talweg angefahren werden. Auch sonst ist das Evakuierungsgebiet ab 17 Uhr abgeriegelt. Als Notaufnahme-Quartier steht die Turnhalle des Schulzentrums St. Matthias in der Prümer Straße bereit.

Der Zeitplan: Bis 17 Uhr müssen alle Häuser im Evakuierungsgebiet geräumt sein, die Polizei wird darauf auch ab 17 Uhr per Lautsprecher-Durchsage hinweisen; ab 17.30 Uhr kontrollieren die Hilfsdienste, ob tatsächlich alle Häuser geräumt sind; zeitgleich werden alle Zubringerstraßen zum Evakuierungsgebiet gesperrt - inklusive der B 257 ab Sonnenhof. Spätestens um 21 Uhr soll die Bombe dann entschärft sein.

 Rund um die Stelle (kleiner Kreis), wo die 2,5-Zentner-Bombe (kleines Foto) in der Philipp-Reis-Straße gefunden wurde, hat der Krisenstab im Umkreis von 300 Metern ein Evakuierungsgebiet eingerichtet (großer Kreis). TV-Foto: Manfred Reuter; Grafik: Stadtverwaltung Bitburg

Rund um die Stelle (kleiner Kreis), wo die 2,5-Zentner-Bombe (kleines Foto) in der Philipp-Reis-Straße gefunden wurde, hat der Krisenstab im Umkreis von 300 Metern ein Evakuierungsgebiet eingerichtet (großer Kreis). TV-Foto: Manfred Reuter; Grafik: Stadtverwaltung Bitburg

Das Evakuierungsgebiet: Philipp-Reis-Straße, Otto-Hahn-Straße, Robert-Koch-Straße, Röntgenstraße, Am Römerquell, Wittlicher Straße, Ludwig-Jahn-Straße, Eifelstraße (zwischen Wittlicher und Gerolsteiner Straße), Am Zuckerborn (zwischen B 257 und Römerquell), Sven-Hedin-Straße, Talweg (Wittlicher Straße bis Friedhof), Lucas-Cranach-Straße (ab Nummer 5 bis Wendeanlage), Hans-Holbein-Straße (ab Nummer 5 bis Wendehammer) und ein kleiner Teil der Albrecht-Dürer-Straße.

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