Nicht alle Wähler folgen dem Trend

Wittlich · Bei der Bundestagswahl in Wittlich und in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land hat die AfD zugelegt. Doch nicht in allen Orten hat sie die Fünf-Prozent-Hürde geknackt. Die SPD legte in elf Dörfern zu.

 Im Wahlkreis Bitburg konnten bei der Bundestagswahl in 513 Stimmbezirken 164 327 Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Symbolfoto: Klaus Kimmling

Im Wahlkreis Bitburg konnten bei der Bundestagswahl in 513 Stimmbezirken 164 327 Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Symbolfoto: Klaus Kimmling

Foto: Klaus Kimmling (kik) ("TV-Upload Kimmling"

Wittlich Würde die SPD die Ergebnisse der Bundestagswahlen in Musweiler oder Oberscheidweiler kennen, sie würde sich wahrscheinlich wünschen, die Menschen hätten deutschlandweit so gewählt: Denn in diesen beiden Orten - Briefwähler nicht mit eingerechnet, siehe Info - lag die Partei nicht nur bei weit über 20 Prozent - 25,0 in Oberscheidweiler, 27,3 in Musweiler - sondern sie legte sogar im Vergleich zu den Bundestagswahlen 2013 kräftig zu. In Oberscheidweiler um 7,5 Prozent, in Musweiler um vier Prozentpunkte.
Doch nicht überall in den Wahllokalen der VG Wittlich-Land waren die Sozialdemokraten so beliebt: In Dodenburg zum Beispiel votierten lediglich 7,5 der Wähler mit ihren Zweitstimmen für die SPD. Damit war die Partei hinter der CDU (64,2 Prozent) und der AfD (9,4 Prozent) nur drittstärkste Partei.
Letztere verbuchte in Bettenfeld den größten Stimmenanteil für sich: Dort stimmten 16 Prozent der Wähler für die Partei. In Dierscheid (3,4 Prozent), Eckfeld (3,5 Prozent)Wallscheid (4,4 Prozent) Laufeld (4,1 Prozent), Greimerath (3,5) und in den bereits erwähnten SPD-Hochburgen Musweiler (3,0 Prozent) und Oberscheidweiler (3,6) lag die AfD unter der Fünf-Prozent-Marke. Die Christdemokraten, die traditionell VG-weit die stärkste Partei bilden (46 Prozent der Stimmen), mussten in diesem Jahr teilweise hohe Verluste hinnehmen: So rutschte die CDU in Binsfeld zum Beispiel von 63,6 auf 42,6 Prozent ab. Stimmenzuwächse gab es in Dodenburg (plus 8,3), Eisenschm itt (0,7), Oberscheidweiler (0,4) und Greimerath (1,4). Den höchsten Wert innerhalb der VG verbuchte die CDU in Meerfeld mit 64,6 Prozentpunkten, büßte dort allerdings 9,6 Prozent im Vergleich zu 2013 ein.
Die Grünen kamen in Greimerath auf ihren höchsten Stimmenanteil: Dort wählten 12,4 Prozent die Partei, genau so viele Menschen votierten dort für die Linke.
In der Stadt Wittlich stimmten die Wähler gegen den Deutschlandtrend ab: Zwar verbuchte die AfD in der Kreisstadt die höchsten Zugewinne mit 5,3 Prozent, wurde aber hinter CDU (39,2 Prozent), SPD (21,1 Prozent) und FDP (10,5 Prozent) nur viertstärkste Kraft. Die stärksten Verluste machte hier die CDU mit minus 8,2 Prozent, die Sozialdemokraten verloren 3,4 Prozent der Stimmen.
Weitere Infos zur Bundestagswahl sowie Wahlergebnisse auf Gemeindeebene:
www.volksfreund.de/wahlenExtra: DIE WAHL IM WAHLKREIS BITBURG


(mh) Um 22.45 Uhr am Sonntag war es soweit: Kommunalaufseher Günter Willems drückte in der Kreisverwaltung in Daun den Knopf und gab das vorläufige Endergebnis der Bundestagswahl für den Wahlkreis 202, der den Eifelkreis Bitburg-Prüm, den Vulkaneifelkreis und Teile des Kreises Bernkastel-Wittlich mit 513 Stimmbezirken und insgesamt 164 327 Wahlberechtigten umfasste, frei. Die Kreisverwaltung in Daun war bei dieser Bundestagswahl die Zentrale im Wahlkreis 202, Landrat Heinz-Peter Thiel Wahlkreisleiter. Die letzten drei Stimmbezirke waren allesamt Briefwahlbezirke. "Wir lagen landesweit gesehen im guten zeitlichen Mittelfeld. Wir sind mit dem formalen Ablauf der Wahl zufrieden, alles lief reibungslos", sagt Willems. Aus einzelnen Wahllokalen aber habe er Kritik gehört, dass die Briefwahlergebnisse lediglich auf Verbandsgemeindeebene zusammengefasst wurden und nicht den jeweiligen Ortsgemeinden zugeordnet wurden, aus denen sie stammten.

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