Wittlich. Drei Minuten brauchen die Rathausmitarbeiter im Schnitt, um den Antrag auf einen neuen Personalausweis zu bearbeiten. Beim neuen Pass soll die Bearbeitungszeit im Rathaus laut Innenministerium bis auf 20 Minuten anwachsen. Was heißt das für die Bürger? Marcus Erpel von der Verbandsgemeindeverwaltung Traben-Trabach sagt: "Bürger müssen eventuell längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Aber dazu gibt es noch keine Erfahrungswerte."

Auch Mitarbeiter der anderen Verwaltungen können noch keine festen Prognosen stellen. Keine der Kommunen im Kreis Bernkastel-Wittlich wurde für einen Probebetrieb ausgewählt. Trotzdem blicken der Neuerung alle gelassen entgegen.

Ein Grund dafür: Auf all zu großes Interesse wird der neue Pass kaum stoßen. Joachim Becker von der Verbandsgemeindewaltung Manderscheid meint: "Wir erwarten keinen großen Ansturm. Es wird vielmehr damit gerechnet, dass bis zum 31. Oktober noch viele Personalausweise nach altem Recht beantragt werden."

Dies liege an der erheblich höheren Gebühr von 22,80 Euro (bis zum 24. Lebensjahr) beziehungsweise 28,80 Euro gegenüber acht Euro, die die alte Version kostet. In den anderen Verwaltungen sieht man dies ähnlich. Lediglich in Traben-Trabach gibt es laut Erpel eine hohe Nachfrage nach dem Pass des kleineren Formats wegen, heißt es.

Die Mitarbeiter der Verwaltungen lernen in Schulungen, wie die Technik für den neuen Pass funktioniert. Viele haben die Schulungen bereits absolviert oder die Verwaltungen haben sie - wie in Wittlich - zumindest terminiert. Mit einer Ausnahme allerdings: die Verwaltung in Bernkastel-Kues. Sie muss wohl ohne Schulung auskommen. Alle Termine seien schon vergeben gewesen, sagt Ursula Blesius von der VG-Verwaltung Bernkastel-Kues Dennoch sieht sie keinen Grund zur Panik: "Wir haben die Software und dann schauen wir mal, was passiert."