Ausgewachsene Forellen haben 60 Tage Ruhe vor Anglern

Großlittgen · Die Kreisverwaltung hat den Betreiber des Angelparks von Kloster Himmerod ermahnt. Der hatte Forellen in einen Teich gesetzt und gleich zum Angeln freigegeben. Das ist nicht erlaubt und rief Kritiker auf den Plan.

 Betriebsleiter Richard Kaut an einem der beiden großen Teiche. Die eingesetzten Fische dürfen nicht sofort geangelt werden. TV-Foto: Klaus Kimmling

Betriebsleiter Richard Kaut an einem der beiden großen Teiche. Die eingesetzten Fische dürfen nicht sofort geangelt werden. TV-Foto: Klaus Kimmling

Großlittgen. Schön, dass die Teichanlage von Kloster Himmerod bei Großlittgen wieder für die Fischerei genutzt wird. Das dachte sich Rosi Moser, als sie den TV-Bericht über die Fischzucht las, die von Divendo Integration, einem Tochterbetrieb des DRK-Sozialwerks Bernkastel-Wittlich, betrieben wird. Doch als sie den gesamten Artikel verinnerlicht hatte, war die im Angler-Verband Eifel tätige Fischexpertin nicht mehr so froh.
Denn da stand auch, dass zwei große Teiche als Anglerpark dienen sollten. Gegen Gebühr sei es möglich, frisch eingesetzte Regenbogen-und Lachsforellen zu angeln. Das sei nach den Bestimmungen des Landesfischerei- und Tierschutzgesetzes aber nicht erlaubt, sagt Moser.
Sie hat offenbar recht. "Fische, die für das Angeln bestimmt sind, unterliegen einer mindestens 60-tägigen Erholungszeit im neuen Teich", erläutert Mike D. Winter von der Presseabteilung der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich. Es gebe dazu auch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts. Der Betreiber der Anlage sei ermahnt worden und habe sich einsichtig gezeigt.
Volker Emmrich, stellvertretender Geschäftsführer des DRK-Sozialwerks und Divendo-Leiter, sagt dazu: "Wir haben uns bei einem ehemaligen Landeszuchtmeister aus Nordrhein-Westfalen informiert." Dort gebe es eine andere Praxis. Fische könnten dort umgesetzt und bereits nach 24 Stunden gefangen werden. Der zuständige Veterinär habe darauf aufmerksam gemacht, dass in Rheinland-Pfalz eine andere Regelung gelte.
Veterinär ist oft vor Ort


Man habe reagiert und mehr Fische in die großen Teiche gesetzt, sagt Emmrich. Jeweils einer könne dann nach der Ruhezeit für Angler geöffnet werden. Veterinäre der Kreisverwaltung seien oft vor Ort, um die Fischzucht zu kontrollieren. Sie hätten auch ein Auge auf die Angelteiche. Eindeutig scheint die Sachlage trotzdem nicht zu sein. "Es ist ein umstrittenes Thema", sagt Kreisfischereiberater Harry Schneider.
Zur Eröffnung der Teiche in Himmerod hatten die Betreiber auch ein Preisangeln angekündigt. Dazu sagt Rosi Moser: "Preisfischen, wie sie hier angepriesen werden, sind längst verboten." Auch sei nicht erwähnt worden, dass zum Erwerb eines Tagesscheins ein gültiger Jahresfischereischein nötig ist. Dazu teilt die Kreisverwaltung mit: Jeder, der in Rheinland-Pfalz den Fischfang ausübt, muss einen Fischereischein besitzen. cb

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