Besinnliches Fest oder Frust?

Wie jedes Jahr gehe ich mit meinen Kindern (Tochter 5, Sohn 3) zum Martinsumzug in Wittlich. Die Vorfreude der beiden ist riesig, als sie stolz mit ihren Laternen am Stadtpark ankommen. Dort drängeln sich etwa 500 bis 600 Menschen, um das Martinsspiel zu sehen.

Meine beiden Kinder muss ich abwechselnd auf den Arm nehmen, damit sie St. Martin auf seinem Pferd überhaupt sehen können. Verstehen kann man eh kaum etwas und die Chance, etwas näher nach Vorne zu kommen ist gleich Null, da das Spiel oben auf dem Hügel statt findet und die Zuschauer unten stehen. Nach 30 Minuten beginnt der Marsch zum Martinsfeuer. Angeführt vom Wittlicher Musikverein (sieben oder acht Leute!) gleicht das Ganze mehr einem Schweigemarsch: Gespielt werden nur jeweils zwei Strophen der Lieder mit viel zu langen Pausen dazwischen. Wie soll da eine vorweihnachtliche Stimmung aufkommen? Am Ende des Zuges versteht man sowieso nichts mehr. Das ist schon frustrierend! Am großen Feuer angekommen, gibt es auch bald die begehrte Brezelausgabe. Aber die muss erst "erkämpft" werden. Von einem kleinen Wagen auf zwei Rädern ausgeteilt, beginnt nun der "Run" auf die Brezeln. Da wird gedrängelt, geschupst und manche Laterne der Kleinen zerdrückt, mein kleiner Sohn fast auch. Schade, dass dieses doch so wunderschöne Fest für die Kinder in Wittlich so aussehen muss! Ich möchte nicht nur kritisieren, sondern auch Änderungsvorschläge anbringen: Erstens: Schauspiel in den unteren Teil des Parks verlegen und die Leute an die Hänge, dann würde jeder was sehen und verstehen. Zweitens machen beim nächsten Mal vielleicht ein paar mehr Mitglieder des Musikvereins mit. Ein Chor oder Gesangverein könnte die Zugteilnehmer unterstützen. Drittens könnte die Brezelausgabe besser organisiert werden, zum Beispiel "Brezel"-Zelt, wie es für die Erwachsenen ja auch ein "Glühwein"-Zelt gibt. Vielleicht wird nächstes Jahr alles besser. Andreas Klein, Wittlich

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