Die verdeckte Demo

Heute ist Martinszug in Wittlich. Offiziell. Er ist lang, hunderte Kinder tragen stolz Laternen und singen. Wenn sie auf ihre großen Vorbilder hören, müssen sie denken, sie machen was falsch. Die Erwachsenen schweigen traditionell, als übten sie schon für den Volkstrauertag.

Man könnte glatt denken, das Ganze wäre eine Gedenkverstanstaltung mit Lichterkette. Inoffiziell stimmt das. Ich sage nur "B 50 Neu", "Hochmoselübergang" und: Bedrohung von Vogel und Fledermaus. Die "Großen" inszenieren mahnend die gespenstische Stille, die dem gigantischen Brückenbau folgen wird! Den Fledermäusen, die orientieren sich ja irgendwie mit Echolot, denen senden die Wittlicher beim Zug unhörbare Signale. Bevor die Tiere aussterben, sollen sie einen interessanten Abend haben: Wegen der stillen Post aus Wittlich bilden sie "B50-Neu-Nein-Danke"-Formationen im Pleiner Tunnel. Der BUND filmt dieses Protest-Phänomen übrigens und stellt die Bilder ins Internet. Aber wegen der verdeckten stillen Kundgebung fürchte ich, dass eigentlich der Wittlicher St.-Martinszug bedroht ist. Irgendwann kommt das allerletze Rabimmelrabammelrabumm! Sowas wie die Fischerchöre müsste her! Haben ja auch ein Tier im Namen und der Hochmoselübergang hat ja was mit Wasser zu tun, das weckt Solidarität. Eigentlich dachte ich, eine Art Aktion Fischerchor würde für den Martinszug vorbereitet, weil ja angeblich Arbeiten am "Verkehrsleitsystem" im Gange sind: Die vielen, riesigen Schautafeln werden mit Martinsliedern in Großdruck plakatiert! Nur leider sind "Details der Ausführung noch nicht abgeklärt", so dass es für heute noch nicht klappt.Naja. Ach, da wäre noch was: Am 11.11. ab 11.11 Uhr kann jeder die positive Symbolkraft der magischen Zahl "ELF" erkennen, die Schääl Saidt und Narrenzunft erkannt haben . Deshalb ein Tipp für den Stadtrat. Nie mehr sagen, man habe 32 Mitglieder sondern 11 plus 11 plus 11 minus 1. Kreiau!

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