EXTRA

Folgende "KNACKPUNKTE" des B-Plans kritisiert Dieter Rass: Kaufpreis: Der Investor zahlt 165 Euro je Quadratmeter (Grundstücksgröße: 5400 Quadratmeter). Wegen der geplanten Bauweise, was Höhe und Ausdehnung bis an die Grundstücksgrenze betrifft, seien Bodenrichtwerte wie am gegen über liegenden Schlossberg angebracht.

Dort würde ein Quadratmeter mit 330 Euro berechnet. Damit wären statt 891 000 aber doppelt so viele Euro an die Stadt (= Verkäufer) zu zahlen. Parkplätze: Wer in der Altstadt Gewerbeflächen baut, muss auch Parkplätze bauen. Kann er das nicht, muss er der Stadt 7670 Euro Ablösesumme pro erforderlichen Platz zahlen. Eine "Ablöse" wird für den Investor nicht fällig, weil der Plan ihm 142 Parkplätzen auf dem dem Dach der Schlossgalerie erlaubt. Damit sei das Grundstück auf einen Schlag über eine Millionen Euro (Höhe der Ablösesumme) mehr wert, so Dieter Rass. Gleichzeitig fielen durch das neue Gebäude öffentliche Parkplätze weg (an Post, Ex-Haus-Schumacher-Gelände). Auch sei davon auszugehen, dass die übrigen Parkplätze (Schlossplatz, an der Kurfürstenstraße), von Kunden des Einkaufszentrums beansprucht würden. Ein innenstadtnaher Ausgleich sei höchstens mit einer (teuren) Tiefgarage beim Rathausneubau möglich. Straßen/Bürgersteige: Die Schlossgalerie werde bis an die Grundstücksgrenze gebaut. Das zukünftige Gebäude habe zur Folge, dass an Kurfürstenstraße (Abbiegespur), Zob (neue Fußwege/Begrünung) oder Schlossstraße (Anlieferverkehr) die öffentliche Zuwegung geändert werden müsste. Laut B-Plan fielen aber solche Änderungen der Straßenführung und Sonstiges, was dem zukünftigen Einkaufszentrum diene, zu 90 Prozent finanziell der Öffentlichkeit zur Last. Besser solle hier ausschließlich der Verursacher (Investor) zahlen. Läden: Der Architekt verweist auf die Entwicklungen (Neuansiedlungen in der Schlossstraße, Friedrichstraße plus Vorhaben im Konversionsgebiet) und die Zunahme an Verkaufsfläche. Er bezweifelt, dass in Wittlich noch Bedarf für weitere Verkaufsflächen in dieser Größenordnung sei. Gestaltung: Wie schön wird die Schlossgalerie? Dieter Rass bemängelt, dass Vorgaben fast völlig fehlten, die auf bestehende Merkmale von Wittlichs innerstädtischer Bebauung Rücksicht nähmen. Seine Anregung lautet: "exzessive" Außenwerbung solle erschwert werden. Es sollten daher die selben Gestaltungsvorschriften wie für die Innenstadt gelten. Im B-Plan würden aber unter anderem Markenwerbung, Flaggen oder temporäre Werbung ohne Einschränkung zugelassen. (sos)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort