Kultur ist außerdem schon lange keine exklusive Veranstaltung für das Bildungsbürgertum mehr, sondern richtet sich an breiter gefächerte Adressaten. Und so reagieren auch die drei Städte Wittlich, Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach mit unterschiedlichen Angeboten, die sich gleichermaßen an Touristen und an Einheimische richten. Die Jugendstilstadt Traben-Trarbach hat die Nische Ausstellungen für sich entdeckt und ausgebaut. Neben der James-Rizzi-Schau haben die Traben-Trarbacher auch mit einer Lego-Ausstellung für Aufsehen gesorgt. Warum sollen Lego-Steine keine Kultur sein? Schließlich spielen seit Jahrzehnten viele Kinder mit ihnen. Und lernen - bilden - sich damit. Musik in ihren vielen Spielarten zählt traditionell zur Kultur und ist besonders stark in Bernkastel-Kues vertreten. Die Moselstadt ist sogar Geburtsstätte eines Musikfestivals, das bundesweit einzigartig ist und damit auch die gesamte Moselregion bekannt macht. Das Festival bietet eben einen Anlass, die Mosel zu besuchen - und wer die Region mit ihrer einzigartigen Kulturlandschaft einmal erlebt hat, kommt vielleicht auch wieder. Auch Sprache gehört zur Kultur. Und da setzt Wittlich mit dem Mundartprojekt einen besonderen Schwerpunkt. Kultur entwickelt sich weiter, wenn die Infrastruktur passt. Traben-Trarbach verfügt über Ausstellungsräume und Museen, Bernkastel-Kues hat die entsprechenden Räumlichkeiten für klassische Konzerte, und in Wittlich steht seit 2013 eine der größten Veranstaltungshallen im Kreis, das Eventum. Mit ihrer modernen Einrichtung und ausreichend Parkplätzen bietet diese Halle ein Alleinstellungsmerkmal für Wittlich. Denn mit einer Kapazität von 3400 Plätzen schließt das Eventum eine Lücke in der Region, in der es viele kleinere Hallen, aber nur eine große Veranstaltungshalle, die Arena in Trier, gibt. Damit könnte Wittlich in Zukunft auch für größere Konzerte zu einem anerkannten Veranstaltungsort werden. Dieses Potenzial kann durchaus noch stärker genutzt werden.