Spontan gab man sich einander die Botschaft weiter - jeder in seiner Sprache. Weltkirche wurde lebendig erfahrbar - berührt von einer Freude, die ansteckte, von einer Begeisterung, die mitriss, von einer Hoffnung, die sich am Auferstandenen festmachte.
Genau das gehörte in unseren Alltag, dachte ich mir. Aber zu sehr sind wir gefangen in Sorgen, Ängsten, in festgefahrenen Gewohnheiten und vergessen, dass wir zur Freude berufen sind. Über 100 Mal - so haben es Spitzfindige ausgezählt - steht in der Bibel zu lesen: "Freuet euch!", gefolgt oft von "Fürchtet euch nicht!" Angst ist ein schlechter Begleiter, engt ein, lähmt und raubt Energie.
Nicht grundlos gab es früher in der Kirche das sogenannte Osterlachen - ein befreiendes Lachen, das alles relativierte und eine neue Sicht ermöglichte. Kann ich an die Auferstehung Jesu glauben, finde ich auch einen Zugang zu den mir verheißenen Aussichten nach meinem Tod, und ich kann mein neues Sein annehmen als eine neue Dimension meines Lebens. "Wir sterben aus der Sterblichkeit in die unsterbliche Seinsweise Gottes hinein", fasst es der Karmelit R. Körner in Worte. "In den Hafen voller Licht und Liebe, den ich Gott nenne", führt Phil Bosmans diesen Gedanken fort. In Jesus bekommt der uns unbegreifbare Gott ein Gesicht, und diesen Jesus hören wir nach der Fußwaschung leidenschaftlich zu seinen Jüngern sagen: "Begreift ihr, was ich euch getan habe?!" - "Begreift doch endlich", richtet er sich auch an uns, "dass Gottes Liebe euch umgibt. Nehmt sie an und gebt sie weiter! Aus Liebe seid ihr ins Leben gerufen und werdet dereinst in dieser Liebe wieder endgültig geborgen sein". In diesem Sinne wünsche ich uns allen: "Frohe Ostern!"
Elfriede Klar aus Esch ist Lehrerin im Ruhestand.