Gartenzwerg

Zum Artikel "Die geheime Scherl-Debatte" (TV, 10. Mai):

Wildschwein aus Bronze und Gartenzwerge ins Städtchen - moderne Kunst in die Provinz zu bringen ist schwer. Der CDU-Antrag macht das deutlich, denn die CDU möchte die Kulturarbeit am liebsten auf Säubrenner-Niveau halten und wird mit ihrem Antrag tendenziell bei Ausstellungen von Gartenzwergen landen, weil das wohl Wähler verspricht. Dass Wittlich einen Kulturamtsleiter hat, der versucht, im Ausstellungsbetrieb Niveau zu halten, macht ihn für manche Zeitgenossen verdächtig, obwohl er sein Umfeld gar nicht mit Avantgarde belästigt, sondern einfach nur mit guter Kunst. In den Köpfen aber ist bei den ordentlichen Kommunalpolitikern wenig passiert, und am liebsten würden sie wohl die Region mit in Bronze gegossenen Schwarzkitteln ausstaffieren. Calleens Ausstellungskonzept findet überregional Beachtung. Also, gute Kunst hat es schwer auf dem Land, und die guten Zeitgenossen im Städtchen werden die Versuche, Weltoffenheit ins Städtchen zu bringen mitsamt ihrem Kulturamtsleiter schon zurecht stutzen. Es lebe der Gartenzwerg! Dies schreibt einer, der aufs Land gezogen ist. Jörg Stein, Lötzbeuren KUNST

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort