Geschichte

Zu unserem Bericht "Erneut erscheint ein Kamasutra-Paar auf dem Kreisel" (TV vom 7. Mai) schreibt dieser Leser:

Schon im zweiten Jahr in Folge stand, wie im Volksfreund berichtet, in Binsfeld am Morgen nach der Hexennacht zur Verwunderung fast aller Einwohner des Dorfes eine - von vielen als obszön empfundene - Kamasutra-Figur an exponierter Stelle. Liebe Binsfelder, warum wundert ihr euch? Ihr solltet euch doch vielmehr wundern, dass uns Hexen erst vor einem Jahr der Geduldsfaden gerissen ist. Hexen haben durchaus Verständnis dafür, dass ihr an euren Ahnen hängt. Aber sie können nicht dulden, dass ihr auch noch eine Straße nach ihrem Peiniger - dem Weihbischof Peter von Binsfeld - benannt habt. Immerhin hat dieser vermeintliche Diener Gottes die Hexen nicht nur eifrig verfolgt und foltern lassen, sondern er half auch mit seinem "Tractat Von Bekanntnuß der Zauberer und Hexen und wie viel denselben zu glauben", seinen geweihten Brüdern in Christo die Hexenverfolgung zu verfeinern. Wie wäre es, wenn die Binsfelder folgenden Tauschhandel akzeptieren würden: Ihr benennt die Peter-von-Binsfeld-Straße in Friedrich-von-Spee-Straße oder in Cornelius-Loos-Straße um, und die Hexen verzichten auf weitere Figuren. Beide Männer haben sich um die Abschaffung der Hexenverfolgung bemüht, der erste mit Erfolg, der Zweite - vor allem dank Peter von Binsfeld - ohne Erfolg. Er wurde selbst Folteropfer, wie viele Leidensgenossen und noch viel mehr Leidensgenossinnen im Trierer Land. Was sollen die Hexen nicht alles verbrochen haben?! Viehseuchen, Kindersterben, Missernten, ja sogar die Impotenz der Männer wurde ihnen angelastet. Dabei haben sie sich doch jede nur erdenkliche Mühe gegeben, diese zu heilen, ein Anliegen, das ihnen immer noch am Herzen liegt, wie die Figuren beweisen sollen. Lange ist es her, aber richtige Hexen vergessen halt nicht! Und so habt ihr, liebe Binsfelder, nur die Wahl: Straße umbenennen oder Kamasutra. Im Auftrag der Hexen aus dem Trierer Land, Dr. Josef Leusch, Speicher

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