Gleichgültigkeit hilft nicht

Die Stadt ist weder verwüstet oder vermüllt, noch versetzen umherziehende Banden die Leute auf der Straße in Angst und Schrecken: Wittlich hat so betrachtet natürlich kein gravierendes Vandalismus-Problem.

Doch wenn eine Auseinandersetzung mit dem Thema so lange warten müsste, wäre es ohnehin schon zu spät. Wehret den Anfängen, muss die Devise lauten, so lange sich die Schäden einzelner Randalierer noch in Grenzen halten. Zwar ist jede Tat für sich genommen nur eine Kleinigkeit. Aber diese Kleinigkeiten bescheren insgesamt allein der Stadt Wittlich - und damit der Allgemeinheit - jedes Jahr Kosten von rund 5000 Euro. Geld, das sich auch gut in Jugendarbeit investieren ließe oder manchem Verein für seine Nachwuchsförderung schmerzlich fehlt. Doch so lange nicht das eigene Blumenbeet, das eigene Auto oder die eigene Hauswand der Zerstörungswut zum Opfer fallen, hält sich die allgemeine Aufregung in Grenzen. Gleichgültigkeit hilft aber nicht weiter. Im Gegenteil: Die Randalierer wissen, dass sie in der Regel noch nicht mal irgendwelche Konsequenzen tragen müssen. Warum dann auf den kleinen Spaß im Vorbeigehen verzichten? So lange es Gruppen gibt, in denen sich Jugendliche mit Zerstörungswut Anerkennung erwerben, wird sich Vandalismus weiter ausbreiten. Gefragt ist der Mut zu einem entschiedenen "So nicht", statt ein paar ausgerissene Blümchen zu banalisieren. Denn statt Primeln und Co. könnte schon morgen das eigene Auto, der neue Roller oder die heiß geliebten Vorgartenrosen dran sein. Und spätestens dann hört der Spaß doch auf. d.schommer@volksfreund.de

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