HINTERGRUND

Pro und Contra Vor gut zwei Wochen hat der TV Argumente der Gegner der Wildbrücke beim Autobahnkreuz Wittlich vorgestellt. Die Ansichten von Hermann Bornmüller, pensionierter Forstamtsleiter, und Bernd Krewer, pensionierter Revierleiter, seien so nicht haltbar, sagt Heinrich Benz aus Altrich, Landwirt in Rente und Freizeitjäger.

Er spricht sich ausdrücklich für den Bau einer Wildbrücke beim Autobahnkreuz Wittlich aus. Pro und Contra verkürzt im Überblick:CONTRA - KEIN WALD, KEIN WILD: Beim Autobahnkreuz gibt es keine großen zusammenhängenden Waldflächen und deshalb auch keine großen Wildtierpopulationen, denen die Brücke nützen könnte, argumentieren Bornmüller und Krewer. PRO - WILD ÄST AUF FELD UND FLUR: "Das sind vielleicht nur 20 Hektar auf Salmtaler Gemarkung. Aber Wild fragt nicht nach Gemarkungsgrenzen. Allein als Ausgleich für die A 60 wurden 50 Hektar Felder aufgeforstet. Außerdem: Wo finden die Tiere denn die besten Flächen zum äsen? Auf Feld und Flur", sagt Benz. Zudem kämen auch beim Autobahnkreuz mehrere tausend Hektar Wald zusammen, da dort der Meulenwald in den Kondelwald übergeht. CONTRA - DREIECK OHNE ENTKOMMEN: Die Wildbrücke lotst die Tiere in ein "Dreieck ohne Entkommen". Hat das Wild erstmal die Brücke passiert ist es eingekesselt von Autobahn, Bahnlinie und B 50 neu. Da dieses Dreieck durch das hohe Verkehrsaufkommen sehr laut ist, geht da kein scheues Stück Wild rein. Zumal die Bahnlinie an der Stelle, wo die Wildbrücke endet, auch noch in einem tiefen gemauerten Tunnel verläuft, den die Tiere nicht überwinden können. PRO - GLEISE OHNE HINDERNIS: Auch über die B 50 neu ist eine Wildbrücke geplant (der TV berichtete), so dass die Bundesstraße kein unpassierbares Hindernis wäre. Und zum Problem mit der Bahnlinie sagt Benz: "Normal wechselt Wild bei Nacht. Da fährt über Stunden kein Zug. Zudem können die Tiere einen Zug lange im Voraus bemerken. Die Bahnlinie existiert seit mehr als 100 Jahren und war für Wildtiere noch nie ein Hindernis. Ein Hirsch springt aus dem Stand zwei Meter hoch. Zudem haben die Tiere etwas weiter auch Gelegenheit, die Gleise ohne Mauern ebenerdig zu überqueren." Benz betont, dass die Wildbrücke beim Autobahnkreuz auch dem Schutz der Autofahrer dient. Da dort keine Wildzäune sind, könnte die Brücke die Tiere gezielt lenken, da sie sonst den Verkehr gefährden.(scho) LESER-ECHO: Zwei Millionen Euro Steuergelder werden beim Autobahnkreuz für die Wildbrücke verbaut. Halten Sie das für ein sinnvolles Projekt oder für reine Geldverschwendung. Ist der Standort gut gewählt, gäbe es bessere oder finden Sie Wildbrücken sowieso überflüssig? Mailen Sie uns Ihre Meinung in wenigen Sätzen an mosel-echo@volksfreund.de.

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