IHRE MEINUNG

Zum Klartext von Lars Ross "Parkplätze sind nicht alles"

Die Bemühungen, Bernkastel (noch) attraktiver zu machen, sind sicher lobenswert. Aber immer wieder fällt mir auf, dass so manches nur aus der Perspektive des Anbieters gesehen wird, statt es dem Verbraucher, Kunden, Touristen oder Bürger bequem zu machen. Wie neulich erwähnt, der nach wie vor fern jeder international üblichen Gewohnheit umständliche öffentliche Internetzugang rund um den Karlsbader Platz. Anderes Beispiel: Ich rieb mir kürzlich verwundert die Augen, als ich bei der zurzeit auf dem Plateau in einem früheren Reha-Gebäude untergebrachten Verbandsgemeindeverwaltung einen neuen Ausweis besorgen musste. Außer zwei Behindertenparkplätzen befinden sich an allen anderen direkt am Haus liegenden Parkplätzen Schilder, die dem eingeschüchterten Bürger drohend kundtun, dass hier nur Privilegierte ihre Karossen abstellen dürfen. Für den Bürger, der meist nur kurz dort verweilt und für den die Verwaltung schließlich da ist, gibt es dort keinen Parkplatz, keinen Einzigen. Natürlich ist es kein welterschütterndes Unglück, wenn der Bürger erst nach einem zwei- oder dreiminütigen Anmarsch von dem entfernter liegenden großen Parkplatz die Räume der Verbandsgemeinde erreicht; aber das gilt genau so für die dort Bediensteten (ich glaube, so hieß das früher?). Es ist eben nur ein kleines Zeichen, wie noch manchmal gedacht wird - oder auch nicht gedacht wird. Ich wette, wäre dort statt einer Behörde ein Supermarkt, alle in Hausnähe bestehenden Parkplätze stünden ausschließlich den Kunden zur Verfügung. Gerhard Lenssen, Bernkastel-Kues

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