IHRE MEINUNG

Zum Ausbau der Bergstraße in Traben-Trarbach (TV vom 3. Juni, "Wieder kein Beschluss zur Bergstraße") erreichte uns diese Zuschrift.

Der geplante Ausbau der Bergstraße in Traben ist ein weiteres Beispiel, wie mit Behördenwillkür zur Bedienung von profitgierigen Spekulanten ein Projekt durchgeboxt wird. Und das alles auf Kosten der Bürger unter Missachtung gesetzlicher Vorgaben zu Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz und unter Inkaufnahme von Folgeschäden für Mensch und Natur. Die mit Quellen durchzogenen nassen Wiesen im Dreieck Bergstraße, Neuberg und Am Neuberg, auch Königsberg genannt, sind im Laufe der vergangenen 50 Jahre von alteingessenen Besitzern, kommunalen Mandatsträgern und der Stadt zur Baureife heranspekuliert worden. Die im Genehmigungsverfahren vorgesehenen Auflagen zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Oberflächen- und Niederschlagswasser — Versickerungseinrichtungen, Sickergruben und Rückhaltebecken — sind als verkaufsfördernde Maßnahme aus den Plänen verschwunden. Das Baugebiet soll stattdessen mit einem Trennsystem über den Anschluss an einen in der Bergstraße zu verlegenden Kanal für Niederschlagswasser entwässert werden. Die Kosten hierfür sollen von der finanzschwachen Kommune mit dem kostenträchtigen Ausbau der Bergstraße von deren Anliegern als Vorausleistung übernommen werden. Die Voraussetzungen für die Abwälzung der Ausbaukosten sind bereits gegeben, man lockt mit Parkbuchten für eine Verkehrsberuhigung. Die für die Nutzung durch Zehn-Tonner geplante Straßendecke und die Absenkung der Rinnsteine von 13 auf vier Zentimeter für Ausweichmanöver von LKW bringen Starkverkehr, Lärm, Feinstaub und zusätzlich bei Starkregen Überflutungen in Gärten und Häuser mit sich. Der zusätzliche zweite Kanal für das Ableiten von Niederschlagswasser direkt in die Mosel erhöht die Hochwassergefahr. Marie-Luise Wendhut, Traben-Trarbach

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