Immer wieder ergriffen

Zur Scherl-Debatte in Wittlich:

Ich bin immer wieder ergriffen, wenn ich mir die erhabene Meistermann-Kunst im Alten Rathaus und in St. Markus betrachten darf. Ich bin stolz auf das einzige originale Kunstwerk in meinem Haushalt, eine Ansicht des Hotels Well, gemalt von "Schulze Bebchen", meiner ehemaligen Lehrerin.Allen meinen Freunden zeige ich gerne mein leider einziges eigenes Kunstwerk, eine Sonnenblume, für die ich in meiner langjährigen Schulzeit von meinem Kunstlehrer Rudolf Schöfer eine gute Note bekommen habe.Sehr gerne betrachte ich die von Hanns Scherl in Bronze gegossenen ehemaligen Mitbewohner meiner Vorfahren, die seinerzeit auf so tragische Weise ums Leben kamen; in gleicher Weise eine Bronze-Figur von dem mit Umhangsack säenden Bauer "Teuschen Baddi" aus der Kalkturmstraße, die bei seinen Nachkommen aufgestellt ist.Eine außerordentliche Erinnerung für mich ist auch die Ausstellung "23 Jahre Bänkelsänger" aus 1999 im "Georg Meistermann-Museum, Museum für Moderne Kunst" (zitiert aus dem Plakat und dem Buch der Ausstellungsankündigung). So voll habe ich den Ausstellungssraum bei einer Eröffnung noch nie gesehen. Ich bin stolz auf meinen Vater, der in der ehemaligen Staatspartei war und seine Familie dadurch gut durchbrachte, später dafür vom Obersteuersekretär zum Steuersekretär degradiert, "entnazifiziert" wurde.Wittlicher, lasst uns nicht von schlauen Kunstprofessoren und Wittlicher Kunstverwaltern nebst deren fernen Onkeln vorschreiben, wie wir die Welt der Künste und die Persönlichkeiten dahinter zu sehen und zu begreifen haben. Bertram Hoffmann, Wittlich KUNST

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